RKI: Zahl der HIV-Neudiagnosen 2022 leicht gestiegen
Die Zahlen waren bei MSM seit 2014 deutlich gesunken
Das HI-Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten wie Sperma übertragen. Die meisten Infizierten stecken sich durch ungeschützten Sex an. Nun gibt es neue Zahlen.
Die Zahl der HIV-Neudiagnosen in Deutschland ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Rund 2500 Ansteckungen wurde vergangenes Jahr gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) diese Woche in einem aktuellen Bericht mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr entspreche das einer Zunahme um 11 Prozent (2021: rund 2260 Neuinfektionen). Dabei muss nach Angaben des RKI allerdings berücksichtigt werden, dass die Zahl der HIV-Neuinfektionen 2020 und 2021 deutlich zurück ging – wahrscheinlich wegen der Corona-Pandemie. Ein Vergleich ist daher nur bedingt möglich.
Zusätzlich wurden vergangenes Jahr rund 720 Neudiagnosen von Geflüchteten aus der Ukraine gemeldet. Bei den meisten dieser Fälle handle es sich aber nicht um tatsächliche Neudiagnosen, sondern um einen erstmaligen Nachweis in Deutschland.
Ohne Berücksichtigung der Meldedaten von Menschen aus der Ukraine machten Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) 2022 den grössten Anteil der Neudiagnosen aus (rund 1000). Darauf folgten Neuinfektionen bei Menschen mit heterosexuellen Kontakten (knapp 540), nach dem Spritzen von Drogen (rund 150) und durch Mutter-Kind-Übertragungen für Personen im Alter bis 18 (24). Für knapp 800 Menschen wurden den Angaben zufolge keine Angaben zum Übertragungsweg gemacht.
Die Zahl der Neudiagnosen bei MSM in Deutschland ist seit dem Jahr 2014 deutlich gesunken. Laut RKI dürften dazu frühere Diagnosen, früher einsetzende wirksame Behandlungen von HIV-positiven Menschen, Verhaltensänderungen während der Corona-Pandemie und die zunehmende Verwendung der sogenannten Präexpositionsprophylaxe (HIVPrEP) beigetragen haben. In den vergangenen drei Jahren hat sich die Zahl der Neudiagnosen bei MSM «kaum verändert», schreibt das RKI.
Durch die Einnahme von HIV-Medikamenten haben Infizierte, die rechtzeitig mit einer Therapie beginnen, nach Angaben der Deutschen Aidshilfe gute Chancen auf eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Dafür sei es wichtig, dass die Infektion rechtzeitig durch einen HIV-Test festgestellt werde. Durch die Einnahme von Medikamenten könne eine Aids-Erkrankung verhindert werden.
Ungleichheiten verhindern das Ende von Aids: Eine weitere erschwerende Hürde sei Diskriminierung, so UNAIDS (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Nach Morddrohungen gegen Dunja Hayali: Petition zeigt Solidarität
Nach einer Moderation zum Attentat auf Charlie Kirk bekam Dunja Hayali zahlreiche, auch lesbenfeindliche Hassnachrichten. Eine Petition fordert jetzt eine schnellere Strafverfolgung bei solchen Nachrichten.
Von Newsdesk/©DPA
News
Lesbisch
Gesellschaft
Deutschland
CDU-Mann will ESC ohne Deutschland, wenn Israel nicht auftreten darf
Österreichs ESC-Gewinner JJ stiess mit seinem Wunsch nach einem Ausschluss Israels beim nächsten Song Contest auf taube Ohren bei Veranstaltenden und Ausrichtenden. Vielleicht kommt es nun doch noch dazu.
Von Newsdesk/©DPA
Eurovision Song Contest
Musik
Wien
Auf Luziwuzis Spuren: Conchita Wurst singt in der schwulen Sauna
Eine der berühmtesten schwulen Saunen der Welt geht neue Wege. Im Wiener «Kaiserbründl» werden jetzt auch Konzerte veranstaltet. Conchita Wurst tritt dort auf. Zuvor und danach gibt es exklusive Führungen für alle Konzertgäste.
Von Christian Höller
Schwul
Unterhaltung
News
Lifestyle
Österreich
Community
Alles in die Wege geleitet
Wenn wir über das Leben nachdenken, geht es oft darum, was wir hinterlassen – für unsere Familie, Freund*innen, für die Welt. Was bleibt von uns, wenn wir nicht mehr da sind? Eine Möglichkeit, auch nach dem Tod Gutes zu tun, ist eine Testamentsspende an eine gemeinnützige Organisation.
Von Sponsored
Lifestyle