Queere Serienhighlights: Comedy, Krimi und Fantasy mit LGBTIQ-Flair

Unser Briefing für März

Szene aus «Hacks» (Foto: HBO/Netflix)
«Hacks»

Von Stand-up-Ikonen über mysteriöse Morde bis hin zu Fantasy-Abenteuern – diese queeren Neustarts darfst du nicht verpassen, sagt unser Serienjunkie.

Eigentlich soll ich euch ja die queeren Serienstarts im März präsentieren, doch wenn «Queer Eye»-Schnuckel Antoni Porowski mit einer neuen Show am Start ist, sei mir ein kleiner Rückblick auf den Februar gestattet. 

#Kulinarische Familiengeschichten mit Antoni Porowski

Schon seit dem 24. Februar reist der Kulinarik-Experte mit wechselnden Gaststars in deren Heimatländer, um die dortige regionale Küche und die Herkunft alter Familienrezepte zu ergründen.

So begleitet der schwule Gourmet etwa die Schauspielerin Florence Pugh quer durch England, Rapperin und Komikerin Awkwafina bis nach Südkorea und bricht mit James Marsden nach Deutschland auf. 

Dem Titel «Kulinarische Familiengeschichten mit Antoni Porowski» entsprechend, liefert die sechsteilige Dokuserie jedoch nicht nur tiefe Einblicke in kulinarische Traditionen, sondern ebenso tiefe Einblicke in das Privatleben der teilnehmenden Celebrities.

Porowski, der selbst nicht müde wird, seine polnische Herkunft zu erwähnen, macht die Schlemmer-Weltreise mit seinen Gästen jedenfalls sichtlich Spass. Hierzulande ist die ungewöhnliche Koch-Doku bei Disney+ abrufbar.

#Hacks

Die Karriere von Stand-up-Comedienne Deborah Vance (Jean Smart) ist ins Stocken geraten und die in die Jahre gekommene Las Vegas Diva braucht dringend neue Ideen, damit das Palmetto-Casino ihr nicht den Vertrag kündigt. So beisst das Comedy-Urgestein in den sauren Apfel und heuert eine junge Gagautorin an.

Die bisexuelle Ava (Hannah Einbinder) gilt als schwierig und wird in der Branche gemieden seit einer ihrer Gags bei Twitter gewaltig nach hinten losgegangen ist. Doch das Duo wider Willen schliesst sich trotz aller Unterschiede zusammen und lernt mit der Zeit, die eigenen Vorurteile zu überwinden.

Die schwarzhumorige HBO-Produktion entwickelte sich schnell zum Kritikerliebling und heimste sowohl Primetime Emmy Awards als auch Golden Globes ein. Zur Queerness der Serie, die bereits für eine vierte Staffel verlängert wurde, tragen auch Nebenfiguren wie Deborahs schwuler Manager Marcus (Carl Clemons-Hopkins) oder Helen Hunt als lesbische Senderchefin Winnie Landell bei.

Netflix-User*innen und Abonnent*innen von RTL+ kommen schon länger in den Genuss der Serie. Ab dem 11. März ist «Hacks» nun endlich auch im Free-TV bei ZDF neo zu sehen (hier streambar).

#Das Rad der Zeit

Am 13. März geht es mit der dritten Staffel vom Amazon-Fantasyepos «Das Rad der Zeit» weiter. In den acht kommenden Folgen, die sich wieder eng an die Buchvorlage halten sollen, steht der Kampf gegen die Schattenkrieger im Zentrum.

Wird es Bauernsohn Rand al’Thor (Josha Stradowski) gelingen, die Mächte des Lichts zum Sieg zu führen? Spätestens seit die lesbische Beziehung von Hauptfigur und Antagonistin Moiraine (Rosamunde Pike) erstmals thematisiert wurde, ist die Serie auch bei der queeren Community beliebt. Ein Plot-Twist, der durchaus als progressiv bezeichnet werden kann. So ist das Genre der High Fantasy ansonsten eher für seine Heteronormativität bekannt.

#The Residence

Kylie Minogue kehrt auf den TV-Bildschirm zurück? Da sind wir auf jeden Fall dabei! In der schwarzhumorigen Netflix-Serie «The Residence» spielt die Sängerin sich selbst und ist Teil einer so illustren wie grossen Gästeschar anlässlich eines Staatsdinners im Weissen Haus.

Dumm nur, dass plötzlich eine Leiche auftaucht und alle Anwesenden zu Verdächtigen in einem Mordfall werden. Produziert wurde der achtteilige Krimi-Spass von Shonda Rhimes und deren Produktionsfirma Shondaland. Der bisexuelle Schauspieler Paul Fitzgerald spielt den Präsidenten der Vereinigten Staaten, dem in der Serie ein First Gentleman anstelle einer First Lady zur Seite gestellt wird. Die Krimi-Komödie ist ab dem 20. März abrufbar und sieht vielversprechend aus.

#Mid-Century Modern

Ein echtes Highlight dürfte auch «Mid-Century Modern», eine Comedy-Serie um eine Gruppe schwuler Männer in Palm Springs werden, die ab dem 28. März bei Hulu startet und zeitnah auch hierzulande bei Disney+ zu sehen sein soll. Drücken wir die Daumen, dass es wirklich so kommt, denn die von Ryan Murphy produzierte Serie wird bereits als schwules «Golden Girls» bezeichnet (MANNSCHAFT berichtete) und ist mit Matt Bomer, Nathan Lane und Nathan Lee Graham auch hochkarätig besetzt.

Matt Bomer (l.) mit seinen Kolleg*innen am Set von «Mid-Century Modern»
Matt Bomer (l.) mit seinen Kolleg*innen am Set von «Mid-Century Modern» (Bild: Disney/Chris Haston)

Nach dem Tod ihres besten Freundes beschliessen drei schwule Männer im besten Alter ihr weiteres Leben als Wohngemeinschaft in Palm Springs zu verbringen. Mit viel Humor und dem nötigen Tiefgang werden das Älterwerden innerhalb der LGBTIQ-Community, aber auch die Bedeutung von Wahlfamilien verhandelt. Ganz sicher ein Must-Watch!

#Murdoch Mysteries

Trotz ihrer Langlebigkeit noch immer ein Geheimtipp, ist die Serie «Murdoch Mysteries», in der ein smarter Polizeidetective im Toronto der 1890er Fälle mit Hilfe von Methoden löst, die seiner Zeit weit voraus sind. Dies wiederum führt zu Reibereien mit Kollegen und Vorgesetzten, die reichlich wenig von dessen unkonventioneller Vorgehensweise halten. 


Glücklicherweise erhält Detective Murdoch (Yannik Bisson) Unterstützung von den Ärztinnen Dr. Julia Ogden und Dr. Emily Grace. In der achten Staffel, die am 31. März bei AXN White/ Magenta TV ihre deutschsprachige Premiere feiert, stösst mit der Figur der Lillian Moss auch endlich ein Love Interest für Emily zum Team dazu (hier streambar).

Isaac Powell ist noch längst kein Star, dessen Name jeder kennt. Doch der Schauspieler macht immer häufiger von sich reden – nicht nur auf New Yorker Bühnen, sondern auch neben Daniel Brühl in der herrlich komischen Serie «The Franchise» (zum Interview).

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