Prozess gegen sieben Student*innen beginnt in Istanbul
Es geht u.a. um ein Bild, das die Kaaba mit Regenbogenflaggen zeigt
Im Zusammenhang mit Protesten an der Bogazici-Universität in Istanbul hat der Prozess gegen sieben Student*innen begonnen.
Die Staatsanwaltschaft verlas am Mittwoch am Istanbuler Gericht die Anklage. Den vier Frauen und drei Männern wird darin «Aufhetzung zu Hass und Feindseligkeit» vorgeworfen. Sechs Angeklagte sind Studierende an der Bogazici-Universität ein siebter Student ist von einer anderen Universität. Allen drohen nach Angaben des Anwalts Levent Piskin bis zu drei Jahre Haft.
Den Prozess am Mittwoch beobachtete unter anderem ein Vertreter des deutschen Generalkonsulats in Istanbul. Der Hausarrest gegen zwei Studenten wurde inzwischen aufgehoben. Die Entscheidung über die Untersuchungshaft zweier Studenten stand am Mittwoch noch aus.
Zwei der Angeklagten wurden im Zusammenhang mit einer Ausstellung auf dem Campus der renommierten Bogazici-Universität verhaftet. Auf einem der Bilder ist eine Szene rund um das muslimische Heiligtum in Saudi-Arabien, die Kaaba, zu sehen: Die Kaaba ist fast vollständig von einem mythischen Wesen verdeckt. Den Rand des Bildes zieren Regenbogenflaggen (MANNSCHAFT berichtete). Die Urheber des Bildes sind nicht bekannt.
Nach dem doppelten US-Meistertitel das Coming-out
Studierende und Akademiker der Bogazici-Universität sowie Unterstützer protestieren seit Anfang Januar gegen den neuen Direktor Melih Bulu. Er steht der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP nahe und wurde von Präsident Recep Tayyip Erdogan eingesetzt.
Anfang Januar begannen die Studierenden gegen den neuen, vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan eingesetzten Rektor der Universität zu protestieren. Seit 2018 entscheidet Erdogan allein über die Besetzung der Chefposten.
Auch in der Mode sind Regenbögen in der Türkei nicht gerne gesehen (MANNSCHAFT berichtete).
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