«Grösster Unterschied ist, dass wir auch einen Aufklärungsanspruch haben»
Mehr Sichtbarkeit für die non-binäre Community
Gea ist Kandidat*in bei «Princess Charming» und non-binär. Im Interview reden wir darüber, wie es ist, plötzlich in der Öffentlichkeit zu stehen.
Gea, warum Berlin? Ich bin vor sieben Jahren nach Berlin gezogen, weil ich mich Grossstädte faszinieren. Berlin ist sehr inspirierend für mich, besonders auch als Künstler*in. Hier leben Menschen, mit denen ich mich identifizieren kann und die mich dazu anregen, über den Tellerrand zu gucken. Wäre ich nicht nach Berlin gezogen, wäre ich nicht der Mensch, der ich jetzt bin.
Was hat dich dazu bewogen, bei «Princess Charming» teilzunehmen? Ich schaue mir selber sehr gerne Datingshows an und hab immer gesagt: Wenn es eine queere Datingshow gibt, werde ich am Start sein. Ausserdem wollte ich mit meinem Coming-out als nicht-binäre Person meine Community vertreten und Sichtbarkeit zeigen. Auch wenn es mir teilweise nicht so leicht fällt, darüber zu sprechen.
Schaust du dir die Sendung an? Natürlich! Ich kann es kaum erwarten, bis die nächste Folge rauskommt.
Wie fühlt es sich an, sich selbst im Fernsehen zu sehen? Am Anfang richtig seltsam! Wir bekommen einen Spiegel vorgehalten: Wie wir gestikulieren, sprechen und agieren. Das ist total interessant, aber am Anfang war es irgendwie auch befremdlich. Ich denke, ich werde mich schnell daran gewöhnen. Die vielen positiven Reaktionen, die ich erhalte, helfen mir sehr.
Wie hast du die ersten Wochen erlebt, seitdem du in der Öffentlichkeit stehst? Ich finde es total schön, dass mich liebe Nachrichten erreichen und dass ich mit meiner Teilnahme Leute dazu einlade, über wichtige Themen zu diskutieren. Ich bin gespannt, was noch so auf mich zukommen wird.
Wie war Griechenland? Kreta war unglaublich und die Villa ein Traum. Am meisten habe ich mich über den Whirlpool und mein Einzelzimmer gefreut.
Wie findest du Irina? Irina ist sehr herzlich, fair und flirty. Ich habe sie als eine bedachte und gleichzeitig verspielte Person kennengelernt. Sie macht ihre Rolle als erste Prinzessin super!
Was sagt Princess Irina über sich selbst? Zum MANNSCHAFT-Interview
Wie fühlt es sich an, vor Irina zu stehen und mit allen anderen auf eine Kette zu hoffen? Für mich hat es sich eigentlich nie unangenehm angefühlt, da vorne zu stehen und auf die Kette zu hoffen.
Kannst du etwas von einem tollen Erlebnis berichten, das du in Griechenland hattest? Ich hatte sehr viele tolle, intensive und lustige Momente in der Villa und bin gespannt, die bald sehen zu dürfen.
Wie war die Stimmung zwischen den Kandidat*innen während des Drehs? Die Stimmung war immer total respektvoll und harmonisch. Ich habe mich sehr sehr wohl gefühlt. Wie ich im Trailer gesagt habe, ich fühlte mich wie im Paradies.
Hast du dich mit anderen anfreunden können? Ich habe mich mit allen sehr gut verstanden und auf jeden Fall Freundschaften knüpfen können. Wir stehen alle noch sehr eng im Kontakt. Einige sehe ich sogar wöchentlich.
Was unterscheidet Princess Charming von Bachelor und Bachelorette? Der Unterschied zu gängigen Datingformaten ist auf jeden Fall, dass wir einen Aufklärungsanspruch haben und dadurch auf jeden Fall einen Mehrwert zur gewöhnlichen Reality-TV Unterhaltung bieten.
Was denkst du, welche Auswirkungen hat die Sendung auf die Gesellschaft und auch die Community? Die Sendung wird eine neue Ära eröffnen. Wir repräsentieren Lesben, bisexuelle und nichtbinäre Personen. Ich hoffe natürlich, dass wir Menschen Mut machen können, zu sich zu stehen und ihnen zeigen, dass sie nicht alleine sind. Wir sind eine grosse Familie, die für einander da ist und voneinander lernt. Ich hoffe natürlich auch dass diese Sendung zur Normalisierung dieser Themen führt und dass wir zeigen können, wie bunt die Welt ausserhalb der heteronormativen Gesellschaft ist.
Wir wollten von Gea noch wissen, was wirklich passiert ist beim Streit zwischen Ulle und Sonja in der ersten Sendung, worauf beide die Villa verlassen mussten – aber darauf bekamen wir leider keine Antwort. Die rausgeworfene Kandidatin Sonja Schauer sagte jetzt gegenüber extratipp.com: «Ich habe Ulle nicht geschlagen».
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