Pride in Bratislava erinnert an Terroranschlag
Im Oktober 2022 hatte ein Rechtsradikaler vor einer Schwulenbar zwei Personen erschossen
Erstmals seit dem Terroranschlag auf die Gay-Bar «Teplaren» in Bratislava vor neun Monaten haben sich in der slowakischen Hauptstadt wieder Tausende Menschen zur diesjährigen Pride versammelt.
Bei glühender Hitze zogen Angehörige der LGBTIQ-Community und ihre Unterstützer am Samstag durch das Stadtzentrum und feierten auf dem zentralen Freiheitsplatz nahe dem Regierungsamt mit der «Duhovy Pride» sexuelle und geschlechtliche Vielfalt der Gesellschaft.
Trotz zahlreicher verbaler Anfeindungen und gewaltsamer Übergriffe bis hin zum Mordanschlag im vergangenen Oktober sei die Minderheit «stolz und unzerstörbar», hiess es in einem Video-Aufruf zur Veranstaltung.
Bei dem Attentat hatte ein junger Rechtsextremist zwei zur LGBTIQ-Szene gehörende Menschen erschossen und dann sich selbst (MANNSCHAFT berichtete). Der 19-Jährige hatte in der Nacht stundenlang Hassbotschaften gegen sexuelle Minderheiten und eine Art Manifest mit homophoben Inhalten auf Twitter und in einem anderen Netzwerk veröffentlicht.
Nach dem Mordanschlag hatten sich zwar zahlreiche Politiker*innen betroffen gezeigt, ein Gesetz für die Erweiterung der Rechte der LGBTIQ wurde aber kurz darauf abgelehnt (MANNSCHAFT berichtete). Umso wichtiger sei es nun, sich sichtbar zu machen, erklärte einer der Mitorganisator*innen im TV-Nachrichtensender.
Wie auch in den Jahren zuvor fand am selben Tag auch eine Kundgebung «Stolz auf die Familie» für das traditionelle Familienmodell aus Vater, Mutter und Kindern statt, zu dem christlich-konservative und rechtsextreme Organisationen aufgerufen hatten. Die «Allianz für die Familie» als Hauptorganisator betonte zwar, es handle sich dabei um «keinen Protest». Allerdings hatte dieselbe Organisation vor acht Jahren ein homophobes Referendum veranlasst, mit dem die in der Slowakei bestehende Nicht-Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften auch für alle Zukunft festgeschrieben und vor einem Eingriff der Europäischen Union geschützt werden sollte. Das Referendum scheiterte damals an zu geringer Beteiligung.
Erst im März gab es einen erneuten transphoben Gesetzesvorstoss in der Slowakei. Jeder Person soll nach der Geburt das Geschlecht auf Grundlage der äusseren Merkmale fest zugeschrieben werden (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Gesundheit
HIV, Tripper, Syphilis: Wieder mehr Infektionen
In Pandemie-Zeiten waren Kontakte eingeschränkt. Das zeigt sich auch in der Statistik zu sexuell übertragbaren Krankheiten. Eine Gruppe ist besonders betroffen: MSM.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Schwul
News
HIV, Aids & STI
Schweiz
Kinderwunsch? Eckwerte für Zulassung der Eizellenspende beschlossen
Seit 2022 haben schon verheiratete Lesbenpaare Zugang zur Samenspende. Gute Nachrichten nun auch für unverheiratete Paare.
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Regenbogenfamilie
Lust
London: Zahl der Queers hat sich verdoppelt
Im Vereinigten Königreich identifizieren sich mehr Menschen als schwul, lesbisch oder bisexuell als noch vor fünf Jahren. Das geht aus Zahlen des Office for National Statistics (ONS) hervor.
Von Newsdesk Staff
Dating
Gesellschaft
Bi
Coming-out
USA
Trump: Geschlechtliche Identität raus aus dem Unterricht!
Täglich kommen neue queerfeindliche Horrormeldungen
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Queerfeindlichkeit
News
TIN