«Pride»: Tickets zu gewinnen

Heute ist der Schweizer Kinostart von «Pride». Ein Lehrstück über Solidarität, verpackt in eine höchst unterhaltsame Komödie: Dieses Kunststück schaffen nur die Briten. Drehbuch und Darsteller sind in «Pride» schlichtweg exzellent.

(dpa) – Britische Komödien aus der Arbeiterklasse – für diese fast unschlagbare Kombination stehen Regisseure wie Ken Loach oder Mike Leigh. Entscheidend ist, dass es in diesen Filmen von der Insel fast nie nur um Unterhaltung geht, sondern immer auch um eine politische Aussage. Dies gilt auch für die gut gelaunte Culture-Clash-Komödie «Pride», die man trotz der hinreissenden Darsteller und vieler Gags und Pointen nicht als unverbindliches Feel-Good-Movie missverstehen sollte.

Regisseur Matthew Warchus und sein Drehbuchautor Stephen Beresford erzählen vor dem Hintergrund der Bergarbeiterstreiks im Sommer 1984 eine auf wahren Fakten basierende Geschichte von Solidarität zwischen völlig unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen: Die walisischen Bergarbeiter wurden von Londoner Schwulen und Lesben finanziell unterstützt. Der gemeinsame Feind waren die Regierung unter Margaret Thatcher, die Polizei und die Boulevardpresse.

Anführer der Solidaritäts-Truppe für die von allen Seiten bedrängten Kumpels ist der junge, charismatische Mark (Ben Schnetzer), der zusammen mit Mitstreitern wie dem verkrachten Pantomimen Jonathan (Dominic West) oder dem erst zwanzigjährigen Joe (George MacKay) die Hilfe organisiert. Als die bunte Truppe aus London schliesslich in Südwales die streikenden Arbeiter besucht, schlägt ihnen nicht nur Dankbarkeit, sondern auch offene Homophobie entgegen.

Dabei haben die klügeren Dorfbewohner wie der bedächtige Cliff (wunderbar: Bill Nighy), der pragmatische Dai (Paddy Considine) oder die resolute Hefina (Imelda Staunton) längst begriffen, wie wichtig die Unterstützung der Paradiesvögel ist. Als dann Jonathan zu dem Disco-Hit «Shame» den schmucklosen Gemeindesaal zum Kochen bringt, können die hüftsteifen walisischen Männer nur staunen. Und die Frauen sind begeistert.

Manchmal ist der Film etwas pathetisch geraten: Es werden viele flammende Reden gehalten, es fliessen Tränen, langvermisste Söhne kehren zu ihren Müttern zurück, alte Wunden heilen nur langsam, und das ein oder andere Coming-Out lässt auch nicht lange auf sich warten.

Diese britische Kohlenpott-Komödie erzählt wie jeder gute Ensemblefilm viele Geschichten und verliert ihr Thema dennoch nicht aus den Augen: Solidarität. Zusammen kann man etwas erreichen. Bei der «Gay Pride Parade» 1985 in London kamen die Bergarbeiter aus Wales gleich in Busladungen an die Themse und marschierten an der Spitze der Demonstration mit.

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