Premiere in der Vogue India: Queerness auf der Titelseite
Die indische Ausgabe zeigt das erste lesbische Paar
Haima Simoes und Shruti Venkatesh schreiben Geschichte: Sie sind das erste lesbische Paar auf der Titelseite der Vogue India.
«Wir feiern die Liebe in ihrer Vielfalt», schreibt Chefredakteurin Priya Tanna in der neuen Ausgabe der Vogue India. «Wir leben in einem turbulenten Zeitalter, aber was uns heilt und was das Menschsein überhaupt ausmacht, ist unsere Kraft zu lieben und geliebt zu werden.»
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Damit geht die indische Ausgabe der berühmten Modezeitschrift einen wichtigen Schritt. Homosexualität ist in Indien noch immer ein grosses Tabu. Erst 2018 hat der oberste Gerichtshof das Verbot von gleichgeschlechtlichem Sex aufgehoben (MANNSCHAFT berichtete). Das Gesetz stammte noch aus der britischen Kolonialzeit. Vergangenes Jahr haben zwei LGBTIQ-Paare für die Ehe für alle geklagt (MANNSCHAFT berichtete).
Lesbische Liebe war bisher kaum sichtbar auf dem Subkontinent. Das kritisieren auch die beiden jungen Frauen in der Titelgeschichte. Die LGBTIQ-Community in Indien sei männlich dominiert, erklären sie in der aktuellen Februar-Ausgabe. Es würden die weiblichen Vorbilder fehlen.
In der Vogue erzählen sie auch die Geschichte ihrer Liebe. Haima Simoes und Shruti Venkatesh hatten sich 2017 auf dem Sophia College in Mumbai kennengelernt. Das College war ein sicherer Ort für die 25- und die 22-Jährige.
«Alle waren herzlich und freundlich, aber es braucht mehr Inklusion. Sicher, es gab Fortschritte in den vergangenen Jahren, aber es muss noch tiefer gehen. Und Mode ist eine der besten Möglichkeiten das zu erreichen, weil sie die Macht hat, die Wahrnehmung zu verändern», wird Shruti Venkatesh im Instagram-Post der Vogue India zitiert.
Über homophobe Student*innen hätte es Witze gegeben, dass sie einfach noch nicht ihr Coming-out hatten, erzählt Venkatesh. Ausserhalb der Schule mussten die beiden jedoch um Akzeptanz kämpfen. «Ich hoffe, dass die kommenden Generationen eine freundlichere, sicherere Welt erben, ohne Druck zum Coming-out», sagt Simoes.
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