Pornhub und Xvideos verklagen die Europäische Kommission
Es geht um den sogenannten Digital Services Act
Jetzt haben die Plattformen Pornhub und Xvideos den Spiess umgedreht und die Europäische Kommission verklagt – wegen der von Brüssel auferlegten strengeren Vorschriften.
Laut Medienberichten bestreiten die beiden Firmen, dass sie mit ihren Pornoportale unter dem Digital Services Act (DSA) zu den «sehr grossen Onlineplattformen» zählen, für die die weitreichenderen Verpflichtungen gelten (MANNSCHAFT berichtete). Bei Inkrafttreten von DSA hatte Pornhub gemeldet, dass in der EU im Schnitt nur 33 Millionen Menschen monatlich die Plattform nutzen würden. Sie sei also zu klein, um unter das Gesetz zu fallen.
Nach den Berechnungen der EU-Kommission erreichen jedoch alle drei neu aufgenommenen Plattformen – neben Pornhub und Xvideos auch Stripchat – die Mindestzahl von je 45 Millionen Nutzer*innen im Monat.
Pornhub und Xvideos hätten nun das zuständige Gericht gebeten, die neuen Vorschriften auszusetzen, heisst es. Auch die Plattform Stripchat habe laut übereinstimmenden Medienberichten Klage eingereicht. Es sei aber noch unklar, welches EU-Recht genau das Unternehmen anfechten wolle.
«Schutz von Minderjährigen und ihrer mentalen Gesundheit» DSA soll unter anderem sicherstellen, dass Plattformen illegale Inhalte auf ihren Seiten schneller entfernen als in der Vergangenheit (MANNSCHAFT berichtete).
Grundsätzlich gilt, dass grosse Dienste mehr Regeln befolgen müssen als kleinere. Als «sehr grosse» Dienste gelten Angebote, die monatlich «mehr als 10 Prozent der 450 Millionen Verbraucher*innen in Europa erreichen». Pornhub, Stripchat und XVideos sind im Dezember 2023 von der EU verpflichtet worden, eigenständig Risikobewertungen zum Beispiel zum Umgang mit «illegalen Inhalten» vorzunehmen. Hierzu zählen der Schutz von Minderjährigen und ihrer mentalen Gesundheit.
Zudem ist es den Unternehmen laut DSA künftig verboten, Werbung auf Grundlage bestimmter sensibler Daten zur sexuellen Orientierung, politischen Einstellung oder Religionszugehörigkeit zu personalisieren.
Personenbezogene Daten von Kindern und Jugendlichen dürfen gar nicht mehr zu Werbezwecken gesammelt werden. Firmen, die sich nicht an die Regeln halten, drohen Strafen bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.
Dragqueen Olivia Jones wurde mit einem Sonderpreis des Deutschen Lesepreises 2024 für ihr herausragendes Engagement in der Leseförderung ausgezeichnet (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
USA
US-Kongress: Sarah McBride darf nicht auf die Damentoilette
Die erste Transfrau im US-Kongress ist ein Meilenstein für die amerikanische Trans-Community. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass ihr Amtsantritt nicht einfach sein wird.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
International
Gerichtsurteil
Homophobie inszeniert? Urteil gegen Jussie Smollett aufgehoben
2019 wurde einem bekannten Schauspieler vorgeworfen, einen Angriff auf sich selbst inszeniert zu haben. Nun wurde das Urteil gegen ihn aufgehoben. Eine Sache bleibt aber ungeklärt.
Von Newsdesk/©DPA
News
Justiz
Serie
International
Queerfeindlichkeit
Schweiz: Mehr LGBTIQ-Diskriminierung als im EU-Durchschnitt
In der Schweiz erleben LGBTIQ-Personen häufiger Gewalt und Diskriminierung als in anderen europäischen Ländern. Eine ablehnende Haltung gegenüber queeren Menschen haben eher Männer, religiöse und ältere Menschen.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
TIN
Lesbisch
Schweiz
Pride
Shakira, Sport und Strassenfeste: So soll die World Pride 2025 werden
Vom 17. Mai bis 8. Juni 2025 findet in Washington, D.C. die World Pride statt. Erste Details sind nun bekannt.
Von Newsdesk Staff
Musik
Sport