Pornhub erpresst: Hacker wollen über 200 Millionen Datensätze haben

Symbolbild: Unsplash/Dollar Gill
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Die Pornoplattform Pornhub wurde Opfer eines Datenlecks. Hacker wollen mehr als 200 Millionen Datensätze erbeutet haben: Such-, Wiedergabe- und Downloadaktivitäten von Premium-Mitgliedern. Insgesamt soll es um 94 Gigabyte gehen.

Über den Vorfall berichtet das Cybersecurity-Portal BleepingComputer. Demnach fordern die Täter ein Lösegeld für die erbeuteten Daten – die genaue Höhe ist jedoch nicht bekannt. Pornhub selbst hat das Datenleck bereits eingeräumt, wurde aber nicht selbt gehackt, sondern der Analyseanbieter Mixpanel. Das Unternehmen hatte am 8. November einen sogenannten Smishing-Angriff entdeckt. Bei dieser Form von Cyberbetrug kompromittierten die Täter über SMS-Phishing Mitarbeiterkonten und verschafften sich auf diese Weise Zugang zu den Systemen des Anbieters, mit dem auch der ChatGPT-Hersteller OpenAI zusammenarbeitet.

Zu der Tat bekannte sich demnach eine Hackergruppe namens ShinyHunters, die mit den Daten die Kundschaft von Mixpanel erpressen und drohen, diese zu veröffentlichen, falls kein Lösegeld gezahlt werde.

Pornhub teilte in einem Sicherheitshinweis mit, dass kürzlich ein «Cybersicherheitsvorfall bei Mixpanel, einem externen Datenanalyseanbieter, einige Pornhub-Premium-Nutzer betroffen» habe, aber «nur ausgewählte Premium-Mitglieder». Passwörter, Zahlungsdaten und Finanzinformationen seien auch weiterhin sicher und nicht offengelegt worden, so das Unternehmen.

Pornhub gibt an, seit 2021 nicht mehr mit Mixpanel zusammenzuarbeiten. Bei den betroffenen Daten handele es sich um historische Analysedaten aus dem Jahr 2021 oder davor.

Im Streit um den Umgang mit personenbezogenen Daten hatten vergangenes Jahr die Plattformen Pornhub und Xvideos die Europäische Kommission verklagt – wegen der von Brüssel auferlegten strengeren Vorschriften. Laut Medienberichten bestreiten die beiden Firmen, dass sie mit ihren Pornoportale unter dem Digital Services Act (DSA) zu den «sehr grossen Onlineplattformen» zählen, für die weitreichende Verpflichtungen gelten (MANNSCHAFT berichtete). Bei Inkrafttreten von DSA hatte Pornhub gemeldet, dass in der EU im Schnitt nur 33 Millionen Menschen monatlich die Plattform nutzen würden. Sie sei also zu klein, um unter das Gesetz zu fallen.

Nach den Berechnungen der EU-Kommission erreichen jedoch alle drei neu aufgenommenen Plattformen – neben Pornhub und Xvideos auch Stripchat – die Mindestzahl von je 45 Millionen Nutzer*innen im Monat.

Dragqueen Olivia Jones wurde mit einem Sonderpreis des Deutschen Lesepreises für ihr herausragendes Engagement in der Leseförderung ausgezeichnet (MANNSCHAFT berichtete).

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