Polens «rechtsradikaler Premier macht LGBT das Leben schwer»
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron teilt aus
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki in einem Zeitungsinterview als «rechtsradikalen Antisemiten» bezeichnet.
Macron nahm dabei am Freitag in der Zeitung Le Parisien Bezug auf eine vor einigen Tagen von Morawiecki geäusserte Kritik an seinen regelmässigen Telefonaten mit Kremlchef Wladimir Putin zur Vermittlung im Ukraine-Krieg. Es habe auch niemand mit Adolf Hitler verhandelt, hatte der polnische Premier Macron vorgehalten.
«Das ist beschämend», sagte Macron. Morawiecki, welcher der national-konservativien PiS-Partei angehört, sei «ein rechtsradikaler Antisemit», der Schwulen, Lesben, Bisexuellen und trans Personen das Leben schwer mache. Ausserdem unterstütze Morawiecki die französische rechte Politikerin Marine Le Pen, die er mehrfach empfangen habe. «Seien wir nicht naiv: Heute will er ihr vor den Wahlen helfen.»
Bei der französischen Präsidentschaftswahl, die an diesem Sonntag beginnt, ist Le Pen die Hauptherausforderin von Macron. Der Abstand zwischen den beiden wird kleiner. Während der amtierende Präsident am Donnerstag in einer Umfrage von Ipsos-Sopra Steria leicht auf 26,5 Prozent fiel, legte die Rechte Le Pen auf 23 Prozent zu. Auf Rang drei liegt der Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon mit 16,5 Prozent.
Im vergangenen Jahr hatte auch Belgien Premier De Croo scharfte Kritik an Polen geübt und Massnahmen gegen die staatlich provozierten und gewalttätigen Angriffe in Polen gefordert, die sich gegen LGBTIQ richten. «Unsere Union ist eine Union der Werte, kein Bankautomat. Man kann nicht das ganze Geld einstecken, aber die Werte ablehnen», hatte Alexander De Croo erklärt (MANNSCHAFT berichtete).
Luxemburgs Xavier Bettel unterstützte am Donnerstag Macron im Wahlkampf und lobte «die vertrauensvolle, freundschaftliche, offene und aufrichtige Beziehungen». Bettel erklärte: «Ich selbst bin zu einem Viertel jüdisch, zu einem Viertel orthodox, zu einem Viertel katholisch, zu einem Viertel atheistisch». Dann fügte er mit dem Verweis auf vergangene Zeiten in Europa hinzu: «Ich bin schwul, ich bin liberal, und ich wäre in meinem Land wohl mindestens dreimal zum Tode verurteilt worden.»
Das dürfe nicht vergessen werden, so Luxemburgs Premier weiter: «Es ist Europa zu verdanken, dass wir in Frieden leben können.» (MANNSCHAFT berichtete)
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