Homophobe Gewalt beim CSD Berlin – neuer Fall bekannt
Drei Männer sollen vor der Russischen Botschaft angegriffen worden sein
Rund eine Million Menschen haben am Samstag beim CSD Berlin friedlich gefeiert. Doch es kam zu mehreren homophoben Zwischenfällen. Nun wurde ein weiterer Angriff bekannt.
Christian G. beschreibt bei Facebook, dass zunächst ein Mann seinen Freund absichtlich angerempelt habe. Als Christian ihn darauf ansprach, wurde der andere aggressiv und schrie: «Halt die Fresse, verpiss Dich einfach!».
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Es kam eine Frau dazu, ebenfalls aggressiv, und schrie «Was willst Du? Verpiss Dich! Verpiss Dich!». Er wollte das nicht akzeptieren, erklärt Christian in seinem Post: Denn uns allen gehört diese Stadt und nicht nur ihnen. Nun schlugen der Mann und die Frau auf ihn ein und riefen mehrmals «Scheiss Schwuchtel! Verpisst euch!» Nun gingen Christians Freund und das Sicherheitspersonal der Russischen Botschaft dazwischen.
Als er die Polizei rief und Anzeige erstattete, behauptete die gewalttätige Frau, Christian habe ihrer Freundin ins Gesicht geschlagen. Laut seiner Darstellung entspreche das nicht der Wahrheit.
Klares Statement gegen Homofeindlichkeit Zu seinem Post erklärt Christian: «Ich publiziere das hier mit weiteren Fotos anhängend, die ein klares Statement gegen Homofeindlichkeit, gegen jegliche Menschenfeindlichkeit abgeben!» Noch ist der von Christian geschilderte Fall nicht im offiziellen Polizeibericht erwähnt worden.
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Nach dem CSD Berlin waren mehrere homophobe Straftaten bekannt geworden. So hatten u. a. zwei Jugendliche oder junge Männer im Stadtteil Köpenick versucht, eine Regenbogenfahne in Brand zu setzen. Nach Angaben von Zeugen sei einer der beiden Unbekannten gegen 0.30 Uhr den Fahnenmast vor dem Köpenicker Rathaus hinauf geklettert und habe dann mehrfach versucht, die gehisste Regenbogenfahne zu entzünden.
Das Motto des CSD Berlin lautete in diesem Jahr «Stonewall 50 – Every riot starts with your voice» («Jeder Aufstand beginnt mit deiner Stimme»). Es war an jedem der rund 100 Trucks angebracht und für jeden zu sehen.
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