Neues Gesetz: Italien verbietet Auslands-Leihmutterschaften
Die Regierung will damit die traditionelle Familie «besser schützen»
In Italien kann jetzt auch bestraft werden, wer ein Kind von einer Frau anderswo auf der Welt austragen lässt. Mehr als 50 Paare wollen sich das nicht gefallen lassen.
In Italien ist es künftig auch verboten, Kinder von Leihmüttern im Ausland austragen zu lassen. Die umstrittene Regelung tritt an diesem Montag mit der Veröffentlichung im nationalen Gesetzblatt in Kraft.
In Italien ist es künftig auch verboten, Kinder von Leihmüttern im Ausland austragen zu lassen. Die umstrittene Regelung tritt an diesem Montag mit der Veröffentlichung im nationalen Gesetzblatt in Kraft.
In Italien selbst ist das kommerzielle Austragen von Kindern durch fremde Mütter bereits seit 2004 verboten – wie in Deutschland und weiteren Ländern auch. Mit der Mehrheit der seit zwei Jahren amtierenden Rechts-Koalition verabschiedete das Parlament vergangenen Monat nun jedoch ein Gesetz, das auch Strafen für italienische Paare vorsieht, die Frauen im Ausland für solche Dienste in Anspruch nehmen, in Ländern wie der Ukraine oder Georgien. Darauf stehen künftig bis zu zwei Jahre Haft und bis zu eine Million Euro Geldstrafe.
Etwa 250 Fälle pro Jahr in Italien
Die rechte Dreier-Koalition begründet das Verbot damit, die traditionelle Familie besser schützen zu wollen. Aus Sicht von Kritikern wird hingegen homosexuellen oder unfruchtbaren Paaren die Möglichkeit genommen, eigene Kinder zu bekommen. Die Ärzteschaft wies Forderungen, solche Fälle bei den italienischen Behörden zu melden, als Aufruf zur «Denunziation» zurück.
Bei einer Leihmutterschaft trägt eine Frau für sogenannte Wunscheltern ein Kind aus und überlässt ihnen dieses nach der Geburt. In Deutschland ist dies ebenso wie die Vermittlung verboten. In anderen Ländern ist Leihmutterschaft hingegen erlaubt.
Nach Schätzungen nehmen in Italien pro Jahr etwa 250 Paare die Dienste von ausländischen Leihmüttern in Anspruch. In großer Mehrheit handelt es sich dabei um heterosexuelle Beziehungen.
Mehr: Funde in Pompeji wurden lange falsch gedeutet. Mehrere Opfer wurden jetzt als Männer identifiziert, nachdem sie über Jahrhunderte für Frauen gehalten wurden (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Erfundener Penis: Rekordentschädigung für Polizistin
Der Fall Judy S. schlug hohe Wellen und hat nun empfindliche Konsequenzen für die Springer-Presse
Von Newsdesk Staff
News
TIN
Justiz
Polizei
Justiz
Anastasia Biefang scheitert mit Klage – hat aber trotzdem gewonnen
Als hochrangige Bundeswehr-Kommandeurin bekommt sie wegen ihres Tinder-Profils einen Verweis: Anastasia Biefang klagt sich durch die Instanzen - und bleibt nun schliesslich auch am Bundesverfassungsgericht ohne Erfolg.
Von Newsdesk/©DPA
Dating
Deutschland
News
Arbeitswelt
TIN
Schottland
Britisches Urteil: Gleichstellung gilt nicht für trans Frauen
Was ist eine Frau im Sinne der Gesetzgebung zur Gleichstellung der Geschlechter? Der britische Supreme Court gibt eine klare Antwort. Das freut unter anderem die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Justiz
Europa
Belgien: Minister will Ehe für alle in der Verfassung verankern
Im Jahr 2003 war Belgien das zweite Land weltweit, das die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare legalisierte – nach den Niederlanden. Doch nun will der föderale Minister Rob Beenders einen Schritt weiter gehen und dieses Recht auch in der Verfassung verankern
Von Newsdesk Staff
News
Ehe für alle
International