Schüsse auf Schwules Museum: Kultursenator «geschockt»
Es war nicht der erste Angriff
Ende Februar wurde durch Mitarbeiter*innen aus der Verwaltung festgestellt, dass sich ein Angriff auf das Schwule Museum (SMU) in Berlin-Tiergarten ereignet hat.
Zwei Fensterscheiben, der Leuchtschriftzug und ein Kunstwerk vor der Eingangstür seien dabei beschädigt worden. Wann genau die Schüsse abgefeuert wurden, ist nicht bekannt. Es werde jedoch davon ausgegangen, dass sich die Tat in der Nacht zum 24. Februar ereignet hat.
Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hat sich empört gezeigt über Schüsse. «Ich bin geschockt über diese entsetzliche Tat! Meine volle Solidarität gilt dem Museum», schrieb er am Mittwoch bei Twitter. «Beim Einsatz gegen Queerfeindlichkeit darf es nicht das geringste Nachlassen geben.»
Das Schwule Museum erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Die Einsatzkräfte der Berliner Polizei untersuchten laut SMU den Tatort und sicherten Spuren. Die Höhe des Schadens sei noch nicht bekannt.
«Unerbittliche Verantwortung» Insgesamt seien sechs Einschussstellen an der Hausfront festgestellt worden. Die Fensterscheiben zum Empfangsbereich wurden an vier Stellen und der Leuchtschriftzug an einer Stelle beschädigt. Auch ein Kunstwerk über der Eingangstür wurde von einem Schuss getroffen. Es handelt sich um einen Schwarzen Winkel aus Filz, der anlässlich der aktuellen Ausstellung «Queering the Crip, Cripping the Queer» angefertigt wurde. Es stammt von Künstler*in E.
E. erklärt auf Instagram die Bedeutung des schwarzen Dreiecks in Nazi-Zeiten: «Lasst uns unseren wertvollen Platz in dieser Community bestätigen und auch die unerbittliche Verantwortung, die wir füreinander haben.»
Über die Tatwaffe sei nichts bekannt, auch wurden bisher keine Projektile am Tatort gefunden. Der Vorstand des Schwulen Museums gehe von einem gezielten Angriff auf das Museum aus, heisst in einer Mitteilung auf seiner Seite.
Keine Ahnhaltspunkte Zu den Tatverdächtigen gebe es derzeit keine Anhaltspunkte. Auch wenn immer wieder verschiedene Drohungen gegen das SMU durch Anrufe oder Online-Kommentare registriert würden, habe es es keine spezifischen Drohungen gegeben.
Bereits im April 2020 kam es zu einem ähnlichen Angriff (MANNSCHAFT berichtete). Auch im Jahr 2016 habe es schon einmal einen Angriff mit Schusswaffen gegeben. Damals beschädigten Metallkugeln den Empfangsbereich an sechs Stellen.
Berlin erlebt auch immer wieder Vandalismus gegen LGBTIQ-Gedenkorte. So wurden in der Vergangenheit immer wieder die Gedenktafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer, die an die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung erinnern, beschädigt (MANNSCHAFT berichtete).
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