Neonazis attackieren Odessa Pride – Dutzende Festnahmen
Wieder gab es in der Hafenstadt im Süden der Ukraine Krawalle
Die Polizei verhaftete am Wochenende Dutzende von Neonazis, die die Pride-Veranstaltung in Odessa störten.
Die diesjährige Odessa Pride war aufgrund der Corona-Pandemie auf vergangenen Samstag verschoben worden. LGBTIQ-Aktivist*innen erleben es auf jungen Pride-Events immer wieder: Rechte kommen, um sie zu verprügeln.
Wie schon im Vorjahr kam es erneut zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen der ukrainischen Polizei und Mitgliedern der rechtsextremen ultranationalistischen Gruppierung «Tradition und Ordnung». 51 Neonazis wurden am Samstag festgenommen, 29 Polizisten verletzt.
«Eine Gruppe junger Leute hat ohne Grund angefangen, die Polizei anzugreifen», sagte Mykola Semenyshyn, der Leiter der Nationalpolizei in Odessa, gegenüber der Presse. Die Polizei habe die richtigen Mittel eingesetzt hat, um die Straftaten zu stoppen.
Als die aufgebrachten rechtsextremen Demonstrant*innen die Polizei angriffen, erlitten mindestens 29 Polizeibeamte Verletzungen, während Pride-Teilnehmer*innen versuchten, den Neonazis den Weg zu versperren.
Im vergangenen Jahr hatten Mitglieder von «Tradition und Ordnung» die Demonstrierenden der mit Pfefferspray attackiert und mit Eiern und Flaschen beworfen. Es habe nie zuvor ein solches Ausmass an Aggression gegeben, teilten die Veranstalter*innen der Pride damals mit (MANNSCHAFT berichtete).
Wenige Tage zuvor hatte die Ukraine mit Militärparaden den 30. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit von der Sowjetunion gefeiert. «Wir sind ein junges Land mit einer tausendjährigen Geschichte», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Rede auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew.
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