Nach Mord an queerer Stadträtin: Lange Haftstrafen für Täter
Der Prozess gegen die vermeintlichen Drahtzieher steht noch aus
Mehr als sechs Jahre nach der Ermordung der bisexuellen Politikerin Marielle Franco sind zwei Ex-Polizisten zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden.
Die geständigen Täter erhielten Haftstrafen von 78 Jahren und 9 Monaten sowie 59 Jahren und 8 Monaten, wie in der Fernsehübertragung des Prozesses zu sehen war. Zudem müssen sie Entschädigungen an die Angehörigen zahlen.
Die damals 38 Jahre alte Stadträtin war 2018 in Rio de Janeiro in ihrem Auto erschossen worden. Auch ihr Fahrer kam bei dem Angriff ums Leben. Eine Assistentin Francos wurde verletzt. Die Politikerin galt als Hoffnungsträgerin der brasilianischen Linken. Als Stadträtin der Partei PSOL in Rio setzte sie sich für die Bewohner der Favelas, der Armenviertel, ein und engagierte sich gegen Polizeigewalt. Die queere Afrobrasilianerin stammte selbst aus einer Favela.
«Die Verurteilung der Mörder von Marielle Franco und Anderson Gomes ist ein sehr wichtiger Schritt zur Gewährleistung der Gerechtigkeit. Es ist wichtig, dass die Staatsanwaltschaft belastbare Beweise sammelt, um auch die Drahtzieher zu verurteilen», schrieb der Direktor der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch Brasilien, César Muñoz, auf der Plattform X.
Zwei Politiker und ein früherer Polizeichef wurden im Juni als mutmassliche Schlüsselfiguren angeklagt (MANNSCHAFT berichtete). Sie sollen Verbindungen zu kriminellen Gruppen unterhalten haben. Nach Angaben von Justizminister Ricardo Lewandowski soll ein Streit über die kommerzielle Nutzung von Land ein Hauptmotiv für den Mord gewesen sein. Der Prozess gegen sie steht noch aus.
Die Auslieferung einer nicht-binären Person aus der linken Szene für einen Prozess in Ungarn hat für viel Kritik gesorgt. Politiker*innen haben sie dort besucht, die Haftbedingungen seien «erschreckend» (MANNSCHAFT berichtete).
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