Mutierte Männer und Killer-Feministinnen: Lilly Wachowskis neue Pläne
Die Regisseurin will vermehrt queere Projekte umsetzen
«Matrix»-Regisseurin Lilly Wachowski will den Horror-Roman «Manhunt» fürs Fernsehen adaptieren. Darin kämpfen trans Frauen in einer von Viren zerstörten Welt ums Überleben.
Lana und Lilly Wachowski sind die Köpfe hinter der erfolgreichen «Matrix»-Trilogie und der Serie «Sense8». Gegenüber dem Magazin Autostraddle verriet Lilly nun ihre nächsten Soloprojekte, darunter die Adaption des Horror-Romans «Manhunt» («Männerjagd»). Dabei will sie mit der Autorin Gretchen Felker-Martin zusammen arbeiten.
Das 2022 erschienene Buch spielt in einer post-apokalyptischen Welt. Ein Virus hat fast alle Männer in sexuell-aggressive Monster verwandelt, während die verbleibenden Menschen ums Überleben kämpfen. Mittendrin: Die trans Frauen Beth und Fran, die auf einer ständigen Jagd nach Östrogen sind. Das weibliche Sexualhormon hilft ihnen dabei, ihre Weiblichkeit zu bewahren und sich somit nicht mit dem Virus zu infizieren.
Dabei müssen sich Beth und Fran sowohl gegen mutierte Männer als auch gegen radikale feministische Gruppen behaupten, die alle cis Männer und trans Frauen zum Feind erklärt haben. Die Terfs, eine militarisierte Gruppe bösartiger Feministinnen, haben die Ostküste der ehemaligen USA unter Kontrolle gebracht und wollen sämtliche trans Frauen auslöschen.
Die Autorin Gretchen Felker-Martin bestätigte das Projekt am 11. Oktober auf X/Twitter. «Es ist offiziell – ich adaptiere ‹Manhunt› fürs Fernsehen mit Lilly Wachowski, und ich könnte nicht stolzer oder aufgeregter sein», schrieb sie. «Wir werden alles daran setzen, dieses Ding wild, lautstark und verdammt queer auf den Bildschirm zu bringen.»
Nähere Angaben zur Produktion oder zum Beginn der Dreharbeiten sind nicht bekannt. Die Adaption von «Manhunt» ist aber nur eine von mehreren queeren Projekten, die Lilly Wachowski in der Pipeline hat. Unter anderem arbeitet die Regisseurin auch an einer Umsetzung des US-amerikanischen Romans «Confessions of the Fox» über einen trans Mann im 18. Jahrhundert sowie an einer Adaption des Comics «Cosmoknights» über Lesben im Weltall.
«Einige der Projekte sind gross, einige sind kleiner, aber sie sind alle queer und trans», sagte Wachowski. «Wenn ich Termine habe – und ich habe momentan viele davon, weil ich versuche, queere Sachen und trans Sachen zu machen – spreche ich über Repräsentation. Und darüber, dass es im letzten Jahr in allen Mainstream-Filmen nur zwei trans Figuren gab.»
Die mangelnde Sichtbarkeit von trans Personen in Film und Fernsehen sei die Folge des feindlichen Klimas gegenüber trans Menschen in den USA, so Wachowski weiter. «Es gibt ein politisches und gesetzgeberisches Problem, das gezielt trans Personen angreift. Das, was in unserer Branche passiert, ist ein Teil davon. Wir müssen etwas dagegen unternehmen.»
Lilly Wachowski outete sich 2016 als trans, vier Jahre nach ihrer Schwester Lana. Das Coming-out war jedoch nicht freiwillig, wie Lilly gegenüber der Presse erklärte (MANNSCHAFT berichtete).
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