Mumins und mehr – Lübeck zeigt Ausstellung über Tove Jansson
Ab Sonntag zu sehen
Hierzulande ist die in Helsinki geborene Malerin, Karikaturistin und Schriftstellerin Tove Jansson (1914-2001) in erster Linie als Schöpferin der Mumins bekannt.
Dass Tove Jansson noch vielmehr geschaffen hat, zeigt eine Ausstellung im Lübecker Günter Grass-Haus, die am Sonntag eröffnet wird. Gezeigt werden rund 50 Exponate, darunter Comics, Karikaturen, Gemälde, Entwürfe zu Buchcovern und (Bilder-)Bücher.
Weltberühmt wurde die studierte Malerin aber durch die Mumins. Die Geschichten über die weißen Trolle wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Jansson erschuf sie als fantasievolle Gegenwelt zur bedrückenden Realität des Zweiten Weltkriegs. Der erste Band «Mumins lange Reise» erschien 1945.
In der Ausstellung sind zahlreiche originale Muminbücher, -grafiken und -comics zu sehen, die den hohen künstlerischen Wert der Arbeiten deutlich machen. Weniger bekannt ist, dass Jansson auch Romane wie J.R.R. Tolkiens «Der Hobbit» oder Lewis Carolls «Alice im Wunderland» illustrierte.
Ab Mitte der 1950er Jahre wandte sich Jansson verstärkt der Malerei zu. Es entstanden Stillleben, Landschaften und abstrakte Werke, in denen sie sich mit zeitgenössischen Strömungen auseinandersetzte. Ab den 1960er Jahren schrieb sie darüber hinaus Romane und Kurzgeschichten für Erwachsene.
In Deutschland weniger bekannt ist das schillernde Privatleben von Tove Jansson. Zu einer Zeit, in der gleichgeschlechtliche Liebe in Finnland strafrechtlich verfolgt wurde, lebte sie ihre Bisexualität frei aus. Bis heute gilt Jansson in Skandinavien als Identifikationsfigur. Aktuell ist ein Biopic über ihr Leben in den deutschen Kinos (und bald auch in Österreich) zu sehen (MANNSCHAFT berichtete), das auch bei der Vernissage zu «Die fantastische Welt der Tove Jansson» gezeigt wird.
Schon ab Freitag: Schön obszön – das Kunsthaus Zürich zeigt die Choreografin und bildende Künstlerin Alexandra Bachzetsis (MANNSCHAFT berichtete)
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