«Mr Gay Syria»: Das Schicksal schwuler Moslems
Die Doku der türkischen Regisseurin Ayşe Toprak erzählt von einem Traum
Der syrische LGBTIQ-Aktivist Mahmoud Hassino organisierte in der Türkei einen Schönheitswettbewerb, um Mr Gay Syria zu finden. Das war aber nur sein vordergründiges Ziel.
Im Jahr 2016 wollten zwei Syrer zum Wettbewerb „Mr. Gay World“ reisen, der damals auf Malta stattfand. (Im vergangenen Jahr schied dieser deutsche Anwärter schon im Vorentscheid aus.) Der Friseur Husein wäre der erste Araber aus dem Nahen Osten überhaupt bei dieser Veranstaltung gewesen. Der 24-Jährige führt in Istanbul ein Doppelleben zwischen seiner konservativen Familie und seiner Identität als schwuler Mann und wünscht sich doch nichts sehnlicher mehr, als endlich in einer Gesellschaft zu leben, die ihn und seine Sexualität akzeptiert. Diese Freiheit erhofft er sich in der EU zu finden.
Ohne Schmuck und Make-up – kein Asyl für schwulen Tadschiken
An seiner Seite: der in Berlin lebende LGBTIQ-Aktivist Mahmoud Hassino. Der Syrer organisiert in der Türkei einen Schönheitswettbewerb, um Mr Gay Syria zu finden. Dieses vordergründige Ziel dient seinem Anliegen, schwulen Moslems internationale Aufmerksamkeit zu bescheren und auf die lebensgefährliche Situation der Community in Syrien, aber anderen vermeintlich sicheren Drittländern aufmerksam zu machen.
Premiere ohne Hauptprotagonist Husein lebt seit ein paar Wochen in Marseille. Dort wartet er auf die Erteilung seiner Aufenthaltserlaubnis, wie Mahmoud gegenüber der Mannschaft erzählte. Da das langwierig ist, könne er leider nicht zur Premiere des Films nach Deutschland reisen.
Dieser schwule Syrer floh vor zwei Jahren in die USA. Gegenüber der Mannschaft erzählte er von den Hinrichtungen durch den Islamischen Staat (ISIS) in seiner Heimatstadt. „Bei den Hinrichtungen jubeln Hunderte Stadtbewohner, einschliesslich der Kinder, als wäre man an einer Hochzeit“, erzählte er.
Die beiden Männer aus dem Film, Mahmoud und Husein, wollen bei „Mr. Gay World“ teilnehmen. Die Doku der türkischen Regisseurin Ayşe Toprak erzählt von ihrem Traum. Ab Donnerstag läuft der Film offiziell in den deutschen Kinos.
Das könnte dich auch interessieren
Buch
Buch: Die unglückliche schwule Liebe des Thomas Mann
Ein junger Maler diente Schriftsteller Thomas Mann als Vorbild für viele seiner Romanfiguren. Er war wohl seine grösste Liebe – doch die Gefühle blieben unerwidert. Ein neues Buch beleuchtet nun die Beziehung der beiden Männer.
Von Newsdesk/©DPA
Kultur
Kunst
Lesbisch
Sophie Turner im Gespräch für Neuverfilmung von «Tomb Raider»
Regie soll die bisexuelle Phoebe Waller-Bridge führen
Von Newsdesk Staff
Serie
Kultur
Film
Kultur
«Never Too Late»: Neues Lied über Elton Johns Leben
Der Song ist Teil der Doku bei Disney+
Von Newsdesk Staff
Film
Musik
Kino
«Gladiator II»: Wo sind die schwulen Küsse geblieben?
Regisseur Ridley Scott kehrt ins antike Rom zurück, um die Geschichte seines Filmklassikers weiterzuerzählen
Von Newsdesk Staff
Kultur
Film
Schwul