Mordprozess in Dresden – Anklage fordert lebenslang
Die «radikal-islamistische» Gesinnung und homophobe Einstellung des Täters sei erwiesen
Die Bundesanwaltschaft hat im Prozess wegen des tödlichen Angriffs auf ein schwules Paar in Dresden eine lebenslange Freiheitsstrafe für den Angeklagten wegen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung gefordert.
Staatsanwalt Marcel Croissant plädierte am Donnerstag im Prozess am Oberlandesgericht (OLG) Dresden auch dafür, die besondere Schwere der Schuld festzustellen und den Vorbehalt einer Sicherungsverwahrung anzuordnen.
Es sei zweifelsfrei erwiesen, dass der Syrer Abdullah A. am 4. Oktober 2020 die von ihm als homosexuell identifizierten Männer aus «radikal-islamistischer» Gesinnung und homophober Einstellung heraus hinterrücks niederstach, einen von ihnen tötete und den anderen lebensgefährlich verletzte (MANNSCHAFT berichtete). Die beiden Männer aus Nordrhein-Westfalen seien arg- und wehrlos gewesen, die Tat heimtückisch und kaltblütig, die Beweggründe verachtenswert.
«Es war nicht nur ein Angriff auf zwei Menschen, sondern auf uns alle», auf die Freiheit und demokratische Gesellschaft, sagte Croissant. Die «islamistisch-dschihadistischen» Überzeugungen seien tief verwurzelt bei A. und bestimmten nach wie vor sein Leben. Daher sei die Gefahr, dass er bei entsprechender Möglichkeit weitere Gewalttaten bis zur Tötung von Menschen begehe, sehr hoch.
Am Tatort in Dresden soll ein Erinnerungsort entstehen. Nach einem Treffen im Rathaus zeigte sich Ronald Zenker zuversichtlich. «Ich habe ein sehr gutes Gefühl», so der Vorstandssprecher des Vereins Christopher Street Day Dresden (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
«So eine schwule Scheisse unterschreibe ich nicht»
Eine homophobe Äusserung bringt Ex-Nationalspieler Kevin Behrens in Bedrängnis. Der 33-Jährige soll sich geweigert haben, ein Regenbogen-Trikot zu signieren.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
Sport
Sport
Fussballteam für trans Männer bestreitet erstes Liga-Spiel
In Spanien hat das erste rein trans Männer-Fussballteam sein Debüt in einer regionalen Männerliga gefeiert.
Von Newsdesk Staff
News
TIN
Schweiz
Lesbenorganisation LOS braucht finanzielle Unterstützung
Die Lesbenorganisation Schweiz (LOS) ist in einem finanziellen Engpass und bittet die Community um Spenden.
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
LGBTIQ-Organisationen
News
Streit um Palästina-Fahne entzweit queere Community
Streit um Palästina-Fahne entzweit queere Community. Der Verein TransX muss ab November ein bekanntes queeres Zentrum in Wien verlassen.
Von Christian Höller
TIN
Österreich