Musicalgruppe bei Queer-Festival mit Steinen beworfen
Letzten Sonntag in Heidelberg
Nach einer Musicalaufführung auf dem Queer-Festival attackiert eine Gruppe junger Menschen drei Theatermitglieder – erst mit Worten, dann körperlich. Die Polizei ermittelt.
Eine Gruppe junger Menschen hat nach Angaben des Performance Theater Heidelberg drei ihrer Mitglieder nach einer Aufführung von «Lila Nacht» auf dem Heidelberger Queer-Festival angegriffen. Zunächst wurden die Künstler*innen demnach verbal mit Bezug auf ihre geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen angegangen, anschliessend mit Steinen beworfen und körperlich angegriffen.
Eine entsprechende Anzeige liege vor, bestätigte die Polizei am Mittwoch. Die Ermittlungen würden in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Heidelberg geführt. Zuvor hatte die Rhein-Neckar-Zeitung berichtet.
Die Gruppe der Angreifer hatte zuvor bereits einen Hausverweis erteilt bekommen, schrieb das Theater in einer gemeinsamen Stellungnahme mit den Veranstalter*innen des Festivals sowie dem Veranstaltungsort Karlstorbahnhof auf Instagram. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am Sonntag. Unklar war zunächst, inwiefern die Künstler*innen körperlich verletzt wurden. Die Polizei machte keine weiteren Angaben.
Das Queer-Festival Heidelberg startete 2009 als nach eigenen Angaben erstes Festival seiner Art in Deutschland. Es ist laut Internetseite der Veranstalter «eine Plattform für queere Kultur, ein queeres Community Event und ein Fest der Vielfalt und Toleranz».
Das selbst verfasste Musical «Lila Nacht – Was die Welt auch von uns spricht» ist eine Reise ins queere Berlin der 1920er Jahre. Untermalt von Musik aus der Epoche, die heutzutage als die Goldenen 20er bekannt ist, begleitet es neun facettenreiche Charaktere durch dieses stürmische Jahrzehnt voller Umbrüche. Sie bewegen sich zwischen Liebe und Politik in einer Gesellschaft, die der unseren gar nicht so unähnlich ist, und müssen sich der immer drängenderen Frage stellen, was zu tun ist, wenn das Kartenhaus der Weimarer Republik in sich zusammenfällt.
Das angekündigte Gruppen-Coming-out am 17. Mai im Profifussball blieb aus. Stattdessen gab es von diversen Seiten zahlreiche Zusicherungen der Unterstützung und ermutigende Worte (MANNSCHAFT berichtete).
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