Michael Müller: Klaus Wowereit hat vielen anderen Mut gemacht
20 Jahre ist es her
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat an das berühmte Zitat seines Amtsvorgängers Klaus Wowereit «Ich bin schwul – und das ist auch gut so» erinnert.
«Dieser markige Satz war prägend. Für Wowereit, für die Stadt und vor allem für die queere Community in Berlin, aber auch darüber hinaus», sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur. Wowereit hatte ihn vor 20 Jahren auf einem Sonderparteitag am 10. Juni 2001 vor seiner Nominierung zum SPD-Kandidaten als Regierender Bürgermeister von Berlin gesagt. Wowereit war von 2001 bis 2014 Regierender Bürgermeister von Berlin.
«Ich glaube, Klaus Wowereit hat damit vielen anderen Mut gemacht: Zeigt euch, versteckt euch nicht, seid stark und setzt euch für eure Rechte ein», sagte Müller weiter. «Es war wichtig, dass ein Politiker wie Klaus Wowereit diese Worte und damit so vielen Berlinerinnen und Berlinern aus der Seele sprach und damit auch zu einem Vorbild wurde», so der SPD-Politiker.
Berlins Kultursenator und Bürgermeister Klaus Lederer (Linke) sagte, es sei heute kaum noch vorstellbar, was Wowereits Satz vor 20 Jahren ausgelöst habe. «Er sorgte dafür, dass Verklemmtes, Verschämtes, Verstecktes in der Mehrheitsgesellschaft aufgebrochen wurde und das öffentliche Klima sich änderte.» Lederer geht im Herbst als Spitzenkandidat in die Berlin-Wahl (MANNSCHAFT berichtete).
Wir brauchen im Kampf gegen Homophobie und für Gleichberechtigung weiterhin viel Kraft.
Dennoch gebe es heute noch immer täglich Übergriffe, erlebte Ausgrenzung und Diskriminierung. «Und es gibt nach wie vor Milieus in denen es noch immer als fast unmöglich gilt, sich offen zu seiner sexuellen Identität zu bekennen, wie beispielsweise Religionsgemeinschaften oder im männlichen Profisport», sagte Lederer.
«Das zeigt, dass noch immer viel zu tun bleibt und wir im Kampf gegen Homophobie und für Gleichberechtigung weiterhin viel Kraft brauchen. Diese Kraft aber haben wir.»
Wowereit selber erklärte kürzlich, er ist auch nach 20 Jahren auf seinen inzwischen legendären Satz stolz (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Erster Tag im Amt: Diese LGBTIQ-Rechte machte Trump rückgängig
Bereits an seinem ersten Tag verabschiedete Präsident Trump eine Reihe sogenannter Executive Orders. Er erklärte trans und nicht-binäre Personen für inexistent und widerrief diverse Gesetze zum Schutz von LGBTIQ-Menschen.
Von Greg Zwygart
News
News
Thailand: Ehe für alle soll mit Weltrekord starten
Thailand ist schon längst eines der beliebtesten Reiseziele queerer Touristen – nun dürfen sie auch in dem Traumland heiraten. Gleich zu Beginn soll ein Weltrekord aufgestellt werden.
Von Newsdesk/©DPA
Ehe für alle
News
Für Queers in den USA hat eine dunkle Stunde begonnen
Donald Trump versucht erst gar nicht, sich beim Amtsantritt staatsmännisch zu geben. Er greift zu Wahlkampfrhetorik und Konfrontation. Und gibt damit den Ton vor für vier Jahre Ausnahmezustand.
Von Newsdesk/©DPA
TIN
International
International
Von der LGBTIQ-Hymne zum Trump-Song: «Y.M.C.A»
Eine LGBTIQ-Hymne als Stimmungsmacher bei Trump-Fans? Was paradox klingt, funktioniert überraschend gut – der künftige US-Präsident ist selbst ein grosser Fan des Songs.
Von Newsdesk/©DPA
News
Politik