Melania Trump, die neue LGBTIQ-Ikone?
Die ehemalige First Lady erhält einen Preis für ihr angebliches LGBTIQ-Engagement
Melania Trump wird von den «Log Cabin Republicans» als LGBTIQ-Ikone gefeiert und ausgezeichnet. Wie denn ihr Engagement für die Community konkret ausschaut, verrät niemand – aber sie sei «die modischste First Lady», die es je gab.
In einem dreiminütigen Video feiern die Log Cabin Republikaner*innen die frühere First Lady Melania Trump als «wahre LGBTIQ-Supporterin». Die landesweite Organisation setzt sich innerhalb der republikanischen Partei für die Bürgerrechte von Schwulen und Lesben ein. Die Lobeshymne im Videoformat wurde für ihr jährliches Dinner mit Preisverleihung aufgenommen. Dieses fand zum ersten Mal im Resort «Mar-a-Lago» statt, das bekanntlich Donald Trump gehört.
Der Ex-Präsident selbst – der beim Wahlkampf für seine angestrebte Wiederwahl von den Log Cabin Republikaner*innen unterstützt wurde – nahm offenbar nicht persönlich an der Veranstaltung teil. Dafür aber seine Gattin. Sie erhielt schliesslich den «Spirit of Lincoln Award» für ihren «Support der LGBTIQ-Community».
Auch Grenell ausgezeichnet «Seien wir ehrlich: Schwule lieben die First Lady Melania Trump», sagt ein Mitglied der Gruppe mehr oder weniger euphorisch in die Kamera. Der Mann trägt dabei ein T-Shirt mit dem Schriftzug «Make America great again» in Regenbogenfarben. Sie sei die «erste First Lady, welche die Community unterstützt» habe, heisst es weiter.
Auch Richard Grenell, ehemaliger US-Botschafter in Berlin und unbestätigter Geheimdienstkoordinator der US-Regierung, taucht im Video auf. Er wisse nicht, wie die ehemalige First Lady zu ihrer «Leidenschaft für Gleichberechtigung» gekommen sei. Grenell erhielt am vergangenen Wochenende für seine «sichtbare Rolle in der Trump-Administration» nebst Melania Trump ebenfalls eine Auszeichnung. Vor einem Jahr war Grenell schon an der von der Gruppe organisierten «Trump-Pride» anwesend (MANNSCHAFT berichtete).
Mode als wichtigstes Argument Im auf Twitter veröffentlichten Videoclip wird jedoch keine einzige konkrete Begründung genannt, weshalb Melania Trump nun eine LGBTIQ-Supporterin sein soll. Vielmehr geht es in der Laudatio um Mode: Sie sei «die modischste First Lady der Geschichte» und jeden Morgen sei die ganze Welt aufgestanden, um zu sehen, was sie als Nächstes tragen werde. Ihre extravaganten Outfits nehmen denn auch den grössten Teil des Videos ein.
Es gibt nun mal einfach nicht viel zu berichten, was Melania Trumps angebliches LGBTIQ-Engagement angeht. Sie soll immerhin im Pride-Monat 2020 vorgeschlagen haben, das Weisse Haus mit Regenbogenfarben zu beleuchten. Die Mitarbeiter*innen ihres Mannes lehnten dies jedoch ab. Auch gibt es keine Berichte, die belegen, dass sie jemals privat oder öffentlich die LGBTIQ-feindliche Politik von Donald Trump kritisiert hätte.
Das könnte dich auch interessieren
Sport
Seattle plant «Pride Match» zur Fussball-WM 2026
Während die Fussball-WM 2026 in mehreren queerfreundlichen US-Städten gastiert, verbindet Seattle Sport und Pride-Feier zu einem sichtbaren Zeichen für die LGBTIQ-Community.
Von Newsdesk Staff
Pride
News
International
Radio & Podcast
Warum Anne Will jetzt lieber Podcasterin ist
Sie war eine feste Grösse im deutschen Fernsehen, doch inzwischen hat sie das Genre gewechselt. Die lesbische Ex-Talkmasterin Anne Will hat heute ihren eigenen Podcast - und fühlt sich damit sehr wohl.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Lesbisch
Politik
Podcast & Radio
Österreich
Qwien eröffnet neuen Standort in Wien
Mit neuen Räumlichkeiten und gesicherter Finanzierung baut Qwien seine Rolle als queeres Kultur- und Forschungszentrum in Wien weiter aus.
Von Newsdesk Staff
News
LGBTIQ-Organisationen
Wissenschaft
Geschichte
Kultur
Kommentar
Europa darf Uganda nicht für seinen rigiden Anti-LGBTIQ-Kurs belohnen!
Die niederländische Regierung hat mit Uganda vereinbart, abgelehnte Asylsuchende in das afrikanische Land abzuschieben. Auch Deutschland und Österreich hegen Sympathien für die Idee. Für queere Menschen ist es eine Horrorvorstellung, schreibt unser Autor in seinem Kommentar.
Von Kriss Rudolph
Queerfeindlichkeit
Politik
Österreich
Deutschland