«Ich sollte mehr mit Lesben abhängen» – Spannung mit «The Beast in Me»
Claire Danes spielt in der Mini-Serie eine Schriftstellerin mit Schreibblockade
Claire Danes spielt in «The Beast in Me» eine lesbische Schriftstellerin mit Schreibblockade. Bis ihr fieser Nachbar ihr anbietet, ein Buch über ihn zu schreiben ...
Eigentlich will die geschiedene Bestseller-Autorin Aggie Wiggs ihr neues Buch schreiben. Ihr Thema: Ruth Bader Ginsburg, die legendäre Supreme-Court-Richterin, die sich für LGBTIQ und Frauenreche einsetzte (MANNSCHAFT berichtete) und im September 2020 verstarb. Doch Aggie kommt nicht recht voran, der Verlag wartet schon länger auf die ersten Kapitel.
Dann zieht der reichlich unangenehme Nile Jarvis (Matthew Rhys aus «Brothers & Sisters», «The Americans») in die Villa nebenan, und es ist aus mit Aggies Frieden. Plötzlich stehen grosse Hunde bellend und geifernd auf ihrer Terrasse, dann will der ebenso reiche wie übergriffige Nachbar einen Joggingpfad im Wald anlegen. Von seiner nervigen Alarmanlage ganz zu schweigen.
Gleich die erste Begegnung eskaliert. Doch Aggie kann Jarvis kaum aus dem Weg gehen. Und irgendwie reizt er sie: Denn er soll seine Ex-Frau Miranda ermordet haben. Das lässt sich nur nicht beweisen, denn die Leiche ist nicht auffindbar. Jarvis findet, Aggie sollte ihr nächstes Buch über ihn schreiben, und nach erstem Zögern stimmt sie zu.
Dann verschwindet auch noch ein Mann aus dem Ort: Teddy, der einst berunken den Sohn von Aggie und ihrer Frau Shelley überfahren hat. Die Frauen sind inzwischen geschieden, der Kontakt ist schwierig und schmerzhaft.
Gemeinsam mit einem FBI-Mann versucht Aggie, Jarvis zu überführen, aber dabei gerät sie schliesslich selber in Gefahr …
«The Beast in Me» (Netflix) bietet 8 Folgen mit bester spannender Unterhaltung. Die Dialoge zwischen Aggie und Jarvis sind schnell, smart und nicht selten böse («Ich sollte mehr mit Lesben abhängen»).
Die Mini-Serie, die co-produziert wurde u.a. von Jodie Foster und Conan O'Brien, begeistert durch eine spannende Geschichte, eine überraschende Kamera und tollen Darsteller*innen, nicht nur in den Hauptrollen – auch wenn Claire Danes manchmal in ihre «Homeland»-Rolle der biplaren Carrie Mathison zu rutschen scheint.
Als Vater von Jarvis ist Jonathan Banks zu sehen, der in «Breaking Bad» und «Better Call Saul» den Auftragskiller Mike Ehrmantraut spielte. Als Aggies Lektorin ist Deirdre O’Connell («The Path») zu sehen.
Produktionen wie «Bookish», «House of Bellevue» und das Finale von «Stranger Things» kommen gerade recht zur dunklen Jahreszeit. Unser Serienjunkie hat den Überblick.