Medienanstalt lässt bei YouTube 300 Bushido-Videos sperren
Sie enthalten einzelne Tracks aus dem als jugendgefährdend indizierten Album «Sonny Black», teils auch das gesamte Album
Bei YouTube Bushido hören? Geht nicht mehr. Nach einem Hinweis der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein wurden 300 Videos des Rappers gesperrt. Sie enthalten einzelne Tracks aus dem als jugendgefährdend indizierten Album «Sonny Black», teils auch das gesamte Album.
In den Texten von Bushido heisst es: «Kleine Schwuchtel mit dei’m Unterlippenpiercing, ein falsches Wort und deine Zunge spürt Rasierklingen». Dazu kommen Ausdrücke wie «Du schwuler Spast“ oder auch: «Berlin ist mein Hauptquartier, Du Schwuchtel wirst hier ausradiert.»
Mit MANNSCHAFT wird der Dezember festlich
Das Album «Sonny Black», erschienen 2014, war zunächst ein kommerzieller Erfolg, erhielt in Deutschland, Österreich und der Schweiz sogar eine goldene Schallplatte. Zum 30. April 2015 wurde es von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) als «jugendgefährdend» eingestuft und damit indiziert. Damals erklärte BPjM-Chefin Elke Monnsen-Engberding, das Album wirke auf Kinder und Jugendliche «verrohend», abgesehen davon würden Homosexuelle und Frauen diskriminiert und ein «krimineller Lebensstil» verherrlicht.
Im darauf folgenden Gerichtsprozess hatte der Anwalt von Bushido erklärt, es gebe keine Belege für die verrohende Wirkung von Gangsta-Rap; zudem seien die Texte bewusst klischeehaft überzeichnet.
Erst vor wenigen Wochen hatte das Bundesverwaltungsgericht die Indizierung des Albums endgültig bestätigt und den jahrelangen Rechtsstreit beendet: «Die hemmungslose Gewaltdarstellung zieht sich durch die Titel», erklärte Richter Thomas Heitz das Urteil. Homosexuelle und Frauen würden durch die «vulgäre Sprache» herabgewürdigt (MANNSCHAFT berichtete). Auch die Texte von Echo-Gewinner Kollegah sind von übelster schwulenfeindlicher Sorte (MANNSCHAFT berichtete)
Da das Album als jugendgefährdend indiziert ist, darf es nicht an Kinder und Jugendliche verkauft werden. Auch im Internet muss durch Zugangsbeschränkungen sichergestellt werden, dass es für Kinder und Jugendliche nicht frei zugänglich ist. Geschieht dies nicht, liegt ein Verstoss gegen den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) vor.
Wegen homophober Raps – Protest gegen Auftritt von Bausa
Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) hatte bei Recherchen entdeckt, dass die Videos mit Musik aus «Sonny Black» frei auf YouTube zugänglich waren. Nach Meldung der Videos durch die MA HSH und ihrer Sperrung durch Google sollen sie für Nutzer*innen in Deutschland nun nicht mehr aufrufbar sein, so die Medienanstalt.
Das könnte dich auch interessieren
Polizei
Kritik an Gewerkschafter Wendt: «Abstossende Diffamierung der queeren Szene»
Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, meint, dass LGBTIQ anderen ihre Identität anderen «aufdrängen» wollten und «aggressive Forderungen nach permanenter Sichtbarkeit» stellten. Die Vereinigung Better Police kritisiert die Äusserungen scharf.
Von Kriss Rudolph
News
Deutschland
Hamburg
«Leuchtendes Beispiel» – Pride Award für Susanne Baer
Sie war die erste offen lesbische Richterin am Bundesverfassungsgericht: Die Juristin Susanne Baer erhält nun den Hamburg Pride Ehren Award.
Von Newsdesk Staff
Pride
News
Lesbisch
Award
Österreich
Nur 300 Euro Schmerzensgeld für queeres Opfer von Hassverbrechen!
Die psychischen und gesundheitlichen Folgen von Opfer von Hassverbrechen sind dramatisch. Ein Schmerzensgeld von 300 Euro wirkt lächerlich, wie ein Beispiel aus Oberösterreich zeigt.
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
News
Justiz
Musik
Unveröffentlichte Beyoncé-Songs bei Einbruch gestohlen
Superstar Beyoncé spielte in den vergangenen Tagen mehrere Konzerte in Atlanta. Vor der ersten Show wurde in ein Auto eingebrochen, bei dem Berichten zufolge wertvolle Beute gemacht wurde.
Von Newsdesk/©DPA
Kultur