Max Pfeffer und der verflixte 7. Mord
Der schwule Kriminalrat ermittelt wieder - «Münchner Gsindl» heisst sein neuer Fall
Auf dem Papier mordet Martin Arz schon seit 20 Jahren. Anfangs ermittelte sein Hobbydetektiv Felix von Schwind, seit sieben Büchern ist Max Pfeffer im Einsatz. Mal muss ein türkischer Obsthändler dran glauben, mal der Erbe einer Wirtedynastie. In seinem neuen Fall hat es sein schwuler Kriminalrat aus München mit dem toten Kindermädchen Polina zu tun.
Polina wurde missbraucht, mit ihrem eigenen Haar erwürgt und anschliessend brutal entstellt – und das in der eigentlich heilen Welt, im vornehmen Münchner Vorort Harlaching. Das Kindermädchen arbeitete für die erfolgsverwöhnte Krimiautorin Susa Förster – die aber von der Toten, die sie ein «russisches Flittchen» nennt, offenbar nicht viel hielt. Für die Medien aber ist das Ganze eine tolle Geschichte!
Pfeffer kann sich vor Verdächtigen kaum retten. Da ist einerseits der Gatte der Autorin – ein «Kükenschredderer», der eine politische Karriere in der CSU anstrebt -, aber auch ihre Literaturagentin, die hoch erfreut ist über die tolle PR für den neuen Förster-Krimi. Auch der Nachbarsjunge entpuppt sich als durchtriebenes Früchtchen, und Polinas Mitbewohnerin ist ausgebuffter, als ihr Engelsgesicht vermuten lässt. Und schliesslich stellt sich die Frage, ob der Mord an Polin das eigentliche Verbrechen ist …
Max Pfeffer, der schwule Kommissar aus München, muss sich in «Münchner Gsindl» mit einem verzwickten Beziehungsgeflecht voller Abhängigkeiten, Lügen, Missbrauch und Ängsten herumschlagen. Und am Ende des verflixten 7. Falls geht es ihm dann noch fast selber an den Kragen, als er – von K.o.-Tropfen ausgeknockt – nackt und geknebelt zu Bewusstsein kommt, gefesselt auf einem mit Plastikfolie ausgelegten Bett in einem Raum, dessen Wände ebenfalls mit Folie abgeklebt sind. Das erinnert schwer an den Serienkiller «Dexter» …
«Münchner Gsindl» ist der 7. Fall, den Martin Arz seinem Pfeffer vorsetzt. Den Mann an seiner Seite, Tim de Fries gibt es leider nicht mehr. Er starb bei einem tragischen Unfall. Halt findet der Krimimalrat in seinen Söhnen, Cosmas und Florian, und in seiner Arbeit.
Auch das neue Buch der Reihe schlürft sich beim Lesen weg wie ein Gin Tonic an einem heissen Sommertag. Es hat alles, was es braucht: Spannung, Humor und Münchner Schmäh.
Der Autor Martin Arz gründete im Jahr 2008 den Hirschkäfer Verlag und publiziert dort seinen Pfeffer und andere Titel über seine Heimatstadt München.
Das könnte dich auch interessieren
Buch
Warum verehrte eine lesbische Frau Adolf Hitler?
Wie kann sich eine lesbische Frau mit Hitler und den Nazis identifizieren? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine lesenswerte Biografie über Stephanie Hollenstein, Hitlers queere Künstlerin.
Von Christian Höller
Lesbisch
Geschichte
Österreich
Kultur
Buch
Autor Ken Follett erzählt homosexuelle Sex-Szenen in der Jungsteinzeit
Der neue Roman des Bestseller-Autors spielt in der Jungsteinzeit, Frauen haben das Sagen und es gibt freie Liebe. «Aktuelle Bezüge herzustellen, war keine Absicht», sagt der 76-jährige Ken Follett.
Von Newsdesk/©DPA
Schwul
Geschichte
Film
«Attraktiv für beide Geschlechter» – Ein Star für Kino und queere Rechte
Einer von den Guten: Mit 89 Jahren ist der US-Schauspieler am Mittwoch gestorben
Von Newsdesk Staff
Kultur
People
People
«Einer der besten Schauspieler» – Barbra Streisand über Robert Redford
Mit dem Klassiker «So wie wir waren» brachen Barbra Streisand und Robert Redford in den 70er-Jahren Millionen Herzen. Nach Redfords Tod blickt die Schwulen-Ikone Streisand zurück auf den Dreh.
Von Newsdesk/©DPA
Film