Maren Kroymann beklagt «Schönheitsdarwinismus» in Schauspielbranche
Die offen lesbische Grimme-Preisträgerin fordert mehr Vielfalt und Reife in der Darstellung von Frauen
Grimme-Preisträgerin Maren Kroymann hat das aus ihrer Sicht langweilige Frauenbild in der Schauspielbranche kritisiert.
«Wenn wir jünger sind, sind wir die Frauen, die fuckable sind und das erotische Interesse von Männern hervorrufen. Dann sind wir Mütter. In der Klimakteriumszeit gibt es dann eine Lücke, da gibt es wenig Rollen. Danach kommt die Oma, grauhaarig oder nicht, das sind oft reduzierte Rollen, die kein grosses Eigenleben haben», sagte die 74-Jährige im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Dieser «Schönheitsdarwinismus», wie Kroymann ihn nennt, störe sie wahnsinnig und sei sehr verbreitet. Man müsse sich nur die Bilder von roten Teppichen ansehen.
«Da überbieten wir uns im Dünnsein, Schönsein, Nacktsein. Das spiegelt nicht wider, was in unseren Köpfen, mit unserer Reife, in unserer Entwicklung passiert, dass wir kreativ und stark sind, Impulse geben und alles Mögliche verändern können. Das wird noch nicht angemessen wiedergegeben in Filmen.»
Wenn Frauen kapieren, dass es bei allen körperlichen Nachteilen eine grossartige Zeit sein kann, schwindet vielleicht das zwanghafte Bedürfnis, sich glätten zu lassen
Über ihr eigenes Alter sagte sie, dass sie glücklich sei – auch mit Falten. «Wenn Frauen kapieren, dass es bei allen körperlichen Nachteilen eine grossartige Zeit sein kann, schwindet vielleicht auch irgendwann das zwanghafte Bedürfnis, sich glätten zu lassen.»
Kroymann hat in vielen erfolgreichen Filmen und Serien mitgespielt. Einem grossen Publikum wurde sie Ende der 1980er Jahre als Pfarrersgattin in «Oh Gott, Herr Pfarrer» (ARD) bekannt. Später bekam sie mit «Nachtschwester Kroymann» (ARD) eine eigene Satiresendung. Mit ihrer Sketch-Comedysendung «Kroymann» (ARD) gewann sie mehrere Auszeichnungen.
Über ihre Karriere sagt Kroymann: «Ich habe gerade eine der besten Phasen meines Lebens. Das ist überraschend, hängt aber vielleicht auch damit zusammen, dass ich erst mit Ende 30 mit dem Fernsehen angefangen habe. Ich kam gleich als die feministische Person, die ich bin. Mein Coming-out hat mir mehr geschadet, was die Rollen angeht. Mir wurde teilweise nicht mehr der heterosexuelle Love Interest zugetraut. Aber ich habe dann andere Sachen gespielt.»
Sogenannte «Konversionstherapien» sollen in Zürich künftig verboten werden. Einen entsprechenden Antrag legte der Kantonsrat nach Mehrheitsbeschluss dem Regierungsrat am Montag vor (MANNSCHAFT berichtete).
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