Louisiana will eigenes «Don’t Say Gay»-Gesetz einführen
Es verbietet, über sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität mit Schüler*innen zu sprechen
Der US-Bundesstaat Louisiana wird voraussichtlich ein eigenes «Don’t Say Gay»-Gesetz bekommen. Es will vorgeblich «Kinder schützen».
Vor zwei Jahren wurde in Florida das «Don’t Say Gay»-Gesetz von Gouverneur Ron DeSantis in Kraft gesetzt. Es verbot ursprünglich Diskussionen über Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung vom Kindergarten bis zur dritten Klasse, bevor es auf die achte Klasse ausgeweitet wurde.
Das Gesetz wurde inzwischen etwas entschärft: Lehrkräfte und Schüler*innen können in Florida sehr wohl LGBTIQ-Themen besprechen und sollen Zugang zu themenbezogenen Büchern aus der Bibliothek haben. Viele Folgen des «Don’t Say Gay»-Gesetzes, die DeSantis unterzeichnet hatte, wurden im März weitgehend aufgehoben (MANNSCHAFT berichtete).
Nun zieht aber Louisiana, seit dem Jahr 2000 in republikanischer Hand, mit einer eigenen Version des Anti-LGBTIQ-Gesetzes nach. Der Senat verabschiedete am 23. Mai einen ähnlichen Entwurf, der mit 28 zu 7 Stimmen angenommen wurde. Zuvor wurde das Repräsentantenhaus mit 69:28 Stimmen verabschiedet.
Der Gesetzentwurf 122 des Repräsentantenhauses wurde von allen Republikanern und zwei demokratischen Stimmen angenommen und würde «Lehrkräften und anderen verbieten, ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität mit Schülern zu besprechen» in allen Schulstufen. Zudem müssten Lehrkräfte die ursprünglichen Namen und Pronomen von Schüler*innen diversen Geschlechts verwenden, die ihnen qua Geburt zugewiesen wurden. So sollen Kinder geschütz werden, meint die Abgeordnete Dodie Horton, die das Gesetz einbrachte.
Es verbietet ausserdem Lehrer*innen und anderem schulischen Personal, LGBTIQ-Themen in ausserschulischen, sportlichen oder anderen sozialen Vereinen zu diskutieren. Gouverneur Jeff Landry muss das Gesetz noch unterzeichnen.
Am 28. März 2022 hatte DeSantis das «Don’t say Gay»-Gesetz unterschrieben, das offiziell «Gesetz über Elternrechte in der Bildung» heisst und die Vermittlung von LGBTIQ-Informationen in der Schule untersagt.
Nachdem die Diskriminierung gegen queere Menschen seither immer mehr zugenommen hatte, wurde von der Human Rights Campaign (HRC) sogar den Notstand in den USA ausgerufen (MANNSCHAFT berichtete). Sogar Disney hatte DeSantis verklagt. Hintergrund war ein Streit um eine kritische Äusserung des Konzerns zur LGBTIQ-feindlichen Politik in Florida (MANNSCHAFT berichtete).
Das angekündigte Gruppen-Coming-out am 17. Mai im Profifussball blieb aus. Stattdessen gab es von diversen Seiten zahlreiche Zusicherungen der Unterstützung und ermutigende Worte (MANNSCHAFT berichtete).
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