«Streben ein diverses Line-up an»: Lorde ist Gurtenfestival-Headliner

Lorde
(Bild: Sebastian Gollnow/​dpa )

Lorde kommt 2026 auf den Berner Hausberg. Das Gurtenfestival kündigte die Neuseeländerin als First Act an.

Das Gurtenfestival startet für seine Ausgabe 2026 eine neue Tradition. Künftig soll jedes Jahr im Herbst ein «First Act» bekanntgegeben werden. Laut Festival soll diese frühe Ankündigung ein bewusstes Statement setzen. Für 2026 wählten die Veranstaltenden die neuseeländische Popkünstlerin Lorde aus.

Christoph «Biru» Haller, Leiter Booking des Berner Gurtenfestivals, betont den Anspruch auf Vielfalt: «Wir streben jedes Jahr aufs Neue danach, ein diverses Line-up zusammenzustellen, das die Vielfalt der Musikszene widerspiegelt.» Seit 2019 liege der Anteil weiblich gelesener Personen im Programm bei über 50 Prozent. Mit Lorde als erstem angekündigten Act werde dieses Bekenntnis unterstrichen. Lorde tritt am Donnerstag, 16. Juli 2026, als Headliner auf der Hauptbühne auf. Weitere Programmpunkte sollen bald folgen.

Die Musikerin, bürgerlich Ella Marija Lani Yelich-O’Connor, wurde 2013 mit dem Welthit «Royals» international bekannt. Die Single gewann einen Grammy und machte die damals 16-Jährige zu einem neuen Popphänomen. Ihr Debütalbum «Pure Heroine» verkaufte sich innerhalb von sechs Monaten über eine Million Mal. Es folgten die Alben «Melodrama» (2017) und «Solar Power» (2021). Ihre Songs schrieb sie von Anfang an selbst. Das Gurtenfestival bezeichnet sie als eine der «einflussreichsten Stimmen» ihrer Generation.

2025 veröffentlichte Lorde ihr viertes Studioalbum «Virgin». Das Werk beschreibt sie selbst als persönlich und körperlich. Wiederkehrende Themen sind Identität, Selbstfindung und das Erwachsenwerden. In Interviews sprach sie offen über Essstörungen und Depressionen, die sie in den vergangenen Jahren belastet hatten. Mit «Virgin» fühle sie sich in ihrem Körper angekommen, sagte sie dem Kulturmagazin Document Journal (MANNSCHAFT berichtete).

Zu ihrer Geschlechtsidentität erklärte sie: «Ich bin eine Frau, ausser an den Tagen, an denen ich ein Mann bin.» Sie fühle sich «geschlechtlich in der Mitte», lehne jedoch die Bezeichnung nicht-binär ab (MANNSCHAFT berichtete). Ihr Song «Man Of The Year» thematisiert diese Aspekte. Auch in früheren Interviews betonte sie: «Ich fühle mich sowohl als Mann als auch als Frau.»

Lorde ist bekannt für ihren experimentellen Stil und für visuelle Statements, etwa bei ihren Auftritten an der Met Gala. Dort trug sie zuletzt einen silbernen Zweiteiler mit binder-artigem Bandeau. Das Outfit beschreibe, so Lorde, ihre aktuelle geschlechtliche Verortung.

Musikalisch ist sie für ihre Mischung aus Pop, Elektro und Alternative bekannt. Magazine wie Billboard loben ihre Stimme als «dynamisch, rauchig und beherrscht». Die New York Times bezeichnete sie bereits 2017 als «Pop-Wunderkind». Lorde hat zudem eine seltene Form von Synästhesie, bei der sie Farben sieht, wenn sie bestimmte Töne hört.

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