Kraftklub-Sänger Felix Kummer vermisst klare Kante gegen Rechtsextremismus

ARCHIV - 07.06.2025, Rheinland-Pfalz, Nürburg: Felix Kummer, Frontmann der Rap-Rock-Band Kraftklub, tritt beim 40. Rock am Ring als geheimer Act auf. (zu dpa: «Kraftklub-Sänger wünscht sich klarerer Kante gegen Rechts») Foto: Sascha Ditscher/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Kraftklub-Sänger Felix Kummer kennt Licht- und Schattenseiten von Chemnitz bestens. Was ihm im Kulturhauptstadtjahr gefehlt hat und warum er «Schmetterlinge im Bauch» hatte.

Felix Kummer, Sänger der Chemnitzer Band Kraftklub, hat im Kulturhauptstadtjahr mehr klare Kante gegen Rechtsextremismus vermisst. Er und seine Band-Kollegen hätten das Jahr sehr genossen, sagte der 36-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Aber wir hätten uns schon gewünscht, dass das Problem mit dem Rechtsextremismus klarer adressiert wird und nicht wieder auf so eine Art, wie wir das eben schon immer kennen nach dem Motto: Man muss doch alle an einen Tisch holen und mit allen reden.»

2018 hatte Kraftklub nach rechtsextremen Exzessen in der Stadt das Konzert #WirSindMehr initiiert - unter anderem mit K.I.Z. und Die Toten Hosen. In diesem Jahr spielte die Band auf den CSDs in Bautzen und in Rheinsberg, um die Community zu unterstützen.

An diesem Freitag erscheint ihr neues Album «Sterben in Karl-Marx-Stadt». So hiess Chemnitz, das in diesem Jahr Kulturhauptstadt war, in der DDR.

Schmetterlinge im Bauch beim «Kosmos»-Festival Im zurückliegenden Jahr habe sich in der Stadt einiges verändert, sagt Kummer. Aber: «Man darf sich keine Illusion darüber machen, dass man mit einem Konzert oder auch mit einem Kulturhauptstadtjahr das Ruder herumreißen und korrigieren kann, was die Politik in 30 Jahren versäumt hat. Das wäre zu viel verlangt.» Es sei aber gut, Menschen, die sich engagieren, zu bestärken. Dafür sei so etwas wie das Kulturhauptstadtjahr «richtig stark».

Sein Highlight sei das «Kosmos»-Festival gewesen. «Da läuft man dann durch die Stadt, die man schon so lange kennt, und hat wieder Schmetterlinge im Bauch», schwärmt der 36-Jährige. «Da ist so eine Euphorie, wo man denkt: Das ist eben auch diese Stadt, in der man lebt, und so kann sie eben auch aussehen. Das zu zeigen, so dass alle es sehen können, dafür lohnt sich das schon.»

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