«LOL» startet in 6. Runde – Premiere für Riccardo Simonetti
Lustige Show, ernste Mienen
Lachen ist gesund, heisst es im Volksmund. In der Amazon-Show «LOL» gilt allerdings eine ganz andere Formel: Wer lächelt, fliegt hier raus.
Eine singende Küchenschublade, ein gurgelnder Wasserhahn und ein furzender Sessel sollen zehn Entertainment-Profis zum Lachen zwingen: Die ersten beiden Folgen der sechsten Staffel von der Comedy-Reihe «LOL: Last One Laughing» sind ab sofort bei Amazon Prime Video abrufbar.
«Es ist nicht so, dass ich ein Mensch bin, der keinen Humor hat. Aber trotzdem ist es noch mal eine andere Nummer, Leute, die nicht lachen wollen, zum Lachen zu bringen.»
Florian David Fitz
Die Regeln haben sich seit dem Überraschungserfolg 2021 nicht geändert: Zehn Prominente werden sechs Stunden in einen Raum gesperrt und dürfen nicht lachen, lächeln oder grinsen. 40 Kameras beobachten jeden Gesichtszug. Wer zweimal gegen die Regeln verstösst, fliegt raus. Wer am längsten durchhält, bekommt den «LOL»-Pokal und 50'000 Euro für den guten Zweck.
«Es ist schon eine Anfrage, vor der man Manschetten hat», gibt Schauspieler und «LOL»-Neuzugang Florian David Fitz im dpa-Gespräch zu. «Es ist jetzt nicht so, dass ich ein Mensch bin, der keinen Humor hat. Aber trotzdem ist es noch mal eine andere Nummer, Leute, die nicht lachen wollen, zum Lachen zu bringen.»
Die zur Ernsthaftigkeit verdammten Entertainer*innen versuchen sich gegenseitig aus dem Konzept zu bringen, indem sie auf einer kleinen Bühne Performances aufführen. Schauspieler Jürgen Vogel singt etwa verkleidet ein improvisiertes Gaga-Liebeslied, Komiker Till Reiners veranstaltet eine Runde Lach-Yoga - in der das Lachen nur imitiert werden darf.
Doch oft sind es keine Scherze oder Aktionen, die die Teilnehmenden zum Lachen bringen. «Am meisten Angst hatte ich vor diesen kleinen, sozialen Interaktionen, weil die ja ganz automatisch passieren. Also ein kleines Lächeln zur Bestätigung, ein Höflichkeitslächeln, kannst du nicht so leicht abstellen», erklärt Fitz.
In der Tat kennt Gastgeber und Spassbremse Michael «Bully» Herbig kein Erbarmen und drückt beim kleinsten Schmunzeln auf den Buzzer. Per Videobeweis wird der oder die Lachende dann überführt. Neu mit dabei in Staffel sechs ist auch der als Frohnatur bekannte Entertainer Riccardo Simonetti, der das aktuelle MANNSCHAFT-Cover ziert.
«Ich bin es als schwuler, geschminkter Mann gewöhnt, mir Räume zu erkämpfen, weil ich unterschätzt werde oder weil der Zugang zu dem Raum nicht immer offen stand. Ich bin ein Fan davon, diese Räume einzunehmen», sagte er vorab gegenüber der Gala.
Er habe sich der eigenen Unsicherheit stellen wollen. Denn: «Ich lächle immer, vor allem aus Höflichkeit. Ich wollte wissen, wie das ist, wenn man das ablegt und nicht jedem Impuls nachgibt, gleichzeitig aber auch performen möchte und damit klarkommen muss, dass Menschen nicht lachen.»
Comedian Hazel Brugger ist bereits zum vierten Mal dabei. Sie wird im Mai auch den ESC aus Basel co-moderieren (MANNSCHAFT berichtete).
«LOL» zählt zu den erfolgreichsten Comedy-Formaten Deutschlands und gewann den Deutschen Comedy Preis und den Deutschen Fernsehpreis. In diesem Jahr seien solche Shows besonders wichtig, findet Simonetti. Schliesslich sei die Grundstimmung im Land derzeit eher bedrückend.
«Die letzten Wochen waren eine enorme Herausforderung für den Gemütszustand. Es ist einfach eine schwierige Zeit und ich kann jeden verstehen, dem momentan das Lachen vergeht.» Für «LOL» wäre das zumindest die Grundvoraussetzung für den Sieg.
Von Thomas Bremser, dpa
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