Lilo Wanders: «Intimität soll im Alter möglich sein»

Lilo Wanders (Foto: Patrick Pleul/dpa)
Lilo Wanders

Als frühe Wegbereiterin der LGBTIQ-Bewegung plädiert die 69-jährige Lilo Wanders für weniger Tabus bei der Sexualität – auch für Senior*innen.

Als sie ein Taxifahrer fragte: «Waren Sie nicht mal Lilo Wanders?» war sie erst beleidigt – doch dann erkannte die Drag Queen darin Potenzial und dachte bei sich: «Das wird eines Tages der Titel eines Buches oder eines Bühnenprogramms! Jetzt ist es beides.» Das erzählt Wanders im Gespräch mit dem Apothekenmagazin Senioren Ratgeber.

Gleichberechtigte sexuelle Orientierungen In ihrer Autobiographie schildert Wanders ihre nicht ganz einfache Kindheit. Der Vater starb sehr jung, die Mutter machte mich zu ihrer erwachsenen Bezugsperson, und der Bruder mit schwerer Behinderung starb dramatisch.

Ebenso schildert sie ihre TV-Karriere: So sei ihre Unterhaltungssendung «Wa(h)re Liebe» von 1994 bis 2004 als Aufklärungsformat für LGBTIQ, für die Gleichberechtigung von Menschen mit unterschiedlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen wahrgenommen worden.

Paare fingen an, über ihr Innenleben zu sprechen, sagt sie: «Schon erfreulich für mich, der Auslöser für diesen vermehrten Austausch über Intimität gewesen zu sein.»

Seniorenpaare sollten sich ein Zimmer teilen dürfen Auch im Alter sollte Sexualität dazu gehören und kein Tabu sein. Während es in jüngeren Jahren eher um Leidenschaft und wildes Verliebtsein gehe, liege der Fokus später auf Komplizenschaft und ums Spasshaben miteinander, beschreibt Wanders, die verheiratet ist und drei Kinder hat, im Interview mit dem Senioren Ratgeber.

Sie findet: «Ein Paar, das sich im Seniorenheim findet, sollte sich auch ein Zimmer teilen dürfen. Es muss respektiert werden, dass auch im Alter Intimität und Sexualität möglich sind.»

Das gesamte Interview ist in der aktuellen Ausgabe des Senioren Ratgeber sowie online auf www.a-u.de verfügbar.

Tadzio Müller ist Deutschlands ungewöhnlichster Aktivist: schwul, ADHS- und HIV-Diagnose – und ist noch lange nicht fertig mit der Politik (MANNSCHAFT-Story).

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