Libanon zeigt «Barbie»-Film – trotz Forderungen nach Verbot
Doch nicht zu queer?
Trotz Forderungen nach einem Verbot wird der Hollywoodfilm «Barbie» auch im Libanon wie geplant gezeigt.
Mitarbeiter des Komitees für die Zensur von Kinofilmen im Libanon hätten sich den Film angeschaut und keine Szenen gefunden, die «den moralischen Werten» des Landes widersprechen, wie Sicherheitskreise der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag bestätigten. Nach Angaben des Kinobetreibers Vox wird der Film ab dem 31. August in den libanesischen Kinos zu sehen sein.
Der libanesische Kulturminister Mohammad Mortada hatte zuvor ein Verbot gefordert. Der Film widerspreche «den moralischen und religiösen Werten im Libanon». Mortada steht der eng mit dem Iran verbündeten Hisbollah nahe. Sie gilt als einflussreiche politische Kraft im Libanon.
Die Satire «Barbie» von Greta Gerwig erzählt mit pinker Comic-Ästhetik davon, dass die ikonische Puppe (dargestellt von Margot Robbie) und Ken (Ryan Gosling) aus ihrer Heimat Barbieland ausbrechen. Der Film betrachtet weibliche und männliche Rollenklischees.
Andere arabische Länder, etwa Algerien und Teile Pakistans, hatten den Film verboten (MANNSCHAFT berichtete). Weil er queere Themen anspricht, weil er tradionielle Geschlechterrollen untergräbt, weil hier Männer in einer von Frauen regierten Welt oft nur als Augenweide dienen.
Im erzkonservativen Saudi-Arabien aber, wo der neue «Spiderman»-Film aufgrund einer gezeigten trans Flagge nicht gesehen werden kann (MANNSCHAFT berichtete), bleiben die Kinos offen für «Barbie». Hier stürmt die Bevölkerung begeistert ins Kino (MANNSCHAFT berichtete).
Dass trotz alledem, der «Barbie»-Film gezeigt wird, sorgte für eine kleine Hoffnung auf ein Umdenken. Doch auch hier gibt es Kritiker*innen. Unternehmerin Wafa Alrushaid sprach sich gegenüber der Times beispielsweise für ein Verbot aus, weil sie den Film als eine «Verzerrung des Feminismus» empfinde. In dem Film würden Frauen übermässig schikaniert und Männer verunglimpft. Ausserdem beanstandete sie die Tatsache, dass eine trans Schauspielerin eine der Barbies gespielt habe. «Dieser Film ist eine Verschwörung gegen Familien und die Kinder der Welt», erklärte die 48-jährige.
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Schweiz: Mehr LGBTIQ-Diskriminierung als im EU-Durchschnitt
In der Schweiz erleben LGBTIQ-Personen häufiger Gewalt und Diskriminierung als in anderen europäischen Ländern. Eine ablehnende Haltung gegenüber queeren Menschen haben eher Männer, religiöse und ältere Menschen.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
TIN
Lesbisch
Schweiz
Gedenktag
Tödliche Gewalt gegen trans Menschen: Alarmierende Zahlen
Am 20. November findet weltweit der Transgender Day of Remembrance statt, ein Gedenktag für die Opfer transfeindlicher Gewalt. 2023 wurden weltweit mehr Morde an trans Menschen registriert.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN
International
Kurznews
++ Nur wenige Personen gendern ++ Kiel: Pride-Banner gestohlen ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland. Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 18. November 2024.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Gendern
News
Sport
Förderprogramm nimmt ersten offen schwulen Wrestler unter Vertrag
Als erster offen schwuler Wrestler wurde Aaron Rourke Teil des neu gestarteten Rekrutierungsprogramms von World Wrestling Entertainment. Sein Spitzname «Evil Gay» könnte nicht treffender sein, denn Rourke ist entschlossen, die Wrestling-Welt zu erobern.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News