++ 7 Jahre Ehe für alle ++ Ricarda Lang tritt zurück ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

Symbolbild: Olya Kobruseva/ Pexels
Symbolbild: Olya Kobruseva/ Pexels

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 23. September.

++ 7 Jahre Ehe für alle in Sachsen-Anhalt ++

Seit sieben Jahren können gleichgeschlechtliche Paare heiraten. 1.655 haben das seitdem in Sachsen-Anhalt getan. 482 liessen ihre vorherige Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Frauen heirateten seit der Einführung am 1. Oktober 2017 fast 200 Mal öfter als Männer. Damit machen die lesbischen Ehepaare rund 56 Prozent aus.

Im Schnitt sind schwule und lesbische Paare den Daten zufolge bei der Eheschliessung ein wenig jünger als der Durchschnitt in Sachsen-Anhalt: Männerpaare heirateten mit knapp 41 Jahren (Männer insgesamt: 43 Jahre), Frauenpaare mit etwa 37 Jahren (Frauen insgesamt: 40 Jahre). (dpa)

++ Grünenchefin Ricarda Lang tritt zurück ++

Die offen bisexuelle Lang und ihr Co-Vorsitzender Omid Nouripour treten zurück. Hinter ihnen liegen mehrere Wahlschlappen, zuletzt in Brandenburg (MANNSCHAFT berichtete). Dort sind die Grünen am Sonntag von 10,8 Prozent auf 4,1 Prozent abgestürzt und gehören dem neuen Parlament nicht mehr an. Lang war die ersten offen bisexuelle Chefin einer Partei in Deutschland.

++ Wieder queerfeindlicher Vandalismus ++

Der Andersroom berichtet von einem Einbruchsversuch in der Nacht zum Sonntag: Es wurden mehrere Blumentöpfe umgeworfen, ein Schaukasten beschmiert und Mülltonnen umgeworfen. Auch wurde ein Kellerfenster zerstört, weil offenbar jemand ins Haus gelangen wollte. Doch die Alarmanlage konnte die Eindringlinge verscheuchen. Die Polizei konnte bislang keine Täter*innen ausfindig machen.

An Weihnachten war der Schaukasten schonmal mit Sprühfarbe beschmiert worden. «Diese Angriffe sind nicht nur Angriffe auf unser Zentrum, sondern auf unsere gesamte Community. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen! Wir stehen zusammen und kämpfen weiter für einen sicheren Raum für alle», erklärt das Begegnungs- und Beratungszentrum für Queers auf Instagram.

++ Bruce Darnell macht bei Realityshow «Die Verräter» mit ++

Wenige Wochen vor Beginn der neuen Staffel lüftet sich allmählich das Geheimnis, wer dieses Jahr alles bei der Show von RTL+ mitmacht. Wie das Medienhaus mitteilte, sind auch das Model Bruce Darnell, Profitänzerin Oana Nechiti, die «Gute Zeiten, schlechte Zeiten»-Schauspieler Susan Sideropoulos und Thomas Drechsel, «Berlin, Berlin»-Star Jan Sosniok sowie der ehemalige Bobsportler Kevin Kuske dabei. Bereits gesetzt waren zuvor schon die Influencerinnen und Ex-«Bachelorettes» Gerda Lewis (31, mehr als 1 Million Instagram-Follower*innen) und Jessica Haller (34, mehr als 950.000) sowie Schauspieler und Tiktok-Star Helge Mark (30, gut 1,3 Mio.).

Alles in allem werden 16 Spieler*innen in der Reality-Spielshow mitwirken, deren Moderatorin Sonja Zietlow ist. Diesmal zeigt auch der lineare Muttersender RTL zumindest die erste Folge, die am 10. Oktober um 20.15 Uhr läuft. Auf RTL+ sind zeitgleich die ersten beiden Folgen abrufbar.

++ Bericht: Queers werden immer noch diskriminiert ++

LGBTIQ sind in verschiedenen Lebensbereichen in Baden-Württemberg nach wie vor Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Nach Analysen des Statistischen Landesamtes wurden 45 Prozent der Teilnehmenden einer Onlinebefragung im Sommer 2023 in den 12 Monaten davor wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität diskriminiert.

Drei von vier befragten LGBTIQ-Personen haben in diesem Zeitraum psychische Gewaltformen oder Gewalt gegen sich oder ihre Gleichbehandlung erfahren. Laut Befragung ist Diskriminierung oftmals das Resultat von unzureichend geschultem Personal, Unwissenheit oder Unsicherheit. Der Bericht »Bunt & Stark« der Familienforschung Baden-Württemberg im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration untersucht die Lebenssituation von LGBTIQ, die Stichprobe umfasst 2.088 Menschen.

++ Schau über Freddie Mercury ++

Freddie Mercury anno 1977 (Bild: CC BY-SA 3.0)
Freddie Mercury anno 1977 (Bild: CC BY-SA 3.0)

Eine neue Ausstellung macht durch eine Fülle von Objekten, Fotos, Texten, Dokumenten und Videos das Leben, die Grandezza und die Ambivalenz einer der schillerndsten Persönlichkeiten der Rockgeschichte sichtbar und erlebbar: Das Barlach Kunstmuseum Wedel in Schleswig-Holstein befasst sich vom 6. Oktober bis 9. März 2025 mit Freddie Mercury.

Zusammen mit Brian May, Roger Taylor und John Deacon gründete Freddie Mercury eine der innovativsten Rockbands aller Zeiten: Queen schrieb mit ihrer Produktivität, ihrem unverwechselbaren Sound, ihren mitreissenden Live-Auftritten und ihren zahlreichen Konzeptalben Musikgeschichte. Am 24. November 1991 starb er in London an den Folgen seiner HIV-Infektion. Sein Schaffen strahlt bis in die Gegenwart hinein.

++ Bischöfe atmen auf: Diesmal kein direkter Druck aus Rom ++

Mit einigem Schaudern erinnert sich manch ein Bischof an die letzte Vollversammlung im vergangenen Februar, als kurz vorher ein Brandbrief aus dem Vatikan mit einer direkten Massregelung einging. Jetzt aber, vor der am Montag beginnenden Herbstvollversammlung im hessischen Fulda, ist dem Vernehmen nach keine neue Post aus dem Zentrum der katholischen Weltkirche angekommen. Derzeit blickt ohnehin alles auf den Abschluss der vom Papst einberufenen Weltsynode im kommenden Monat in Rom. Je nachdem wie konkret dort die Formulierungen des Abschlussdokuments zu strittigen Fragen wie der Stellung der Frau in der Kirche oder die Bewertung von Homosexualität ausfallen, können dann die im internationalen Vergleich reformfreudigen Katholiken aus Deutschland mehr oder weniger selbstbewusst auftreten.

Ein weiteres Thema, das bei der nichtöffentlichen Sitzung der Bischöfe erneut eine grössere Rolle spielen dürfte, ist die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs und hier insbesondere die Frage der finanziellen Entschädigung.

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