++ 86% mehr queer­feindliche Straftaten ++ Neuer Pflege­dienst für LGBTIQ ++

Kurz, knapp, queer: Die LGBTIQ-News aus Deutschland

Symbolbild: Adobestock
Symbolbild: Adobestock

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 13. Mai 2024.

++  Mehr Straftaten gegen LGBTIQ in Niedersachsen ++

Innenministerin Behrens hat die Fallzahlen für queerfeindliche Straftaten im Jahr 2023 bekannt gegeben. Mit insgesamt 220 Fällen in den Unterthemenfeldern «Sexuelle Orientierung» und «Geschlechtsbezogene Diversität» ergab sich gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 86%. «Was sich im letzten Jahr bereits durch Presse und Berichten aus unseren Mitgliedsorganisationen als gefühltes Bild ergeben hat, wird nun auf erschreckende Weise durch offizielle Zahlen bestätigt», so Mareike Walther, Vorständin beim Queeren Netzwerk Niedersachsen (QNN).

Auch dass Queerfeindlichkeit keine Generationenfrage sei, zeige der neueste Niedersachsensurvey des Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen. Innerhalb von zwei Jahren stieg etwa der Anteil der Schüler*innen, die selbst angegeben haben homosexuelle Personen beleidigt, bedroht oder geschlagen zu haben, von 3,9% auf 5,5%.

++ Pflegedienst für LGBTIQ ++

Bremen hat einen neuen Pflegedienst mit dem inhaltlichen Schwerpunkt auf Sexualität (im Alter) und (geschlechtliche) Vielfal. Es ist der erste dieser Art in Deutschland, sagen die Gründerinnen von «Vielfälig», Judith und Hannah Burgmeier.

«Wir möchten einen Beitrag zu einem sensitiven und inklusiven Gesundheitswesen leisten, in Bremen und bundesweit. Daher bieten wir mit vielfältig. lernen bedarfsgerechte Workshops, Fortbildungen, Seminare für das Gesundheitswesen (Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, niedergelassene Ärzt*innen und Therapeut*innen) an», erklären die beiden Frauen.

++ Dgti mit neuem Namen ++

Im Juni 1998 wurde die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität gegründet. Im Angebot: Peer-Beratung, um Mitgliedern der Community eine direkte und praktische Unterstützung zu bieten, die wir derzeit mit 59 Beratungsstellen bundesweit leisten. Dazu kommen zwei Qualitätszirkel (für Psychotherapeut*innen und für Queere Bildung), die Zertifizierung medizinischer Einrichtungen und zahlreiche Fortbildungen in den Bereichen Pädagogik, Arbeit und Medizin runden unsere Arbeit ab.

Ein tiefgreifender Wandel im Verständnis und in der Sprache rund um die Themen Trans*- und Inter-Geschlechtlichkeit hatbe sich über die Jahre vollzogen, teilte die Dgti jetzt mit. Der veraltete und pathologisierende Begriff «Transsexualität» wurde durch «Transgeschlechtlichkeit» ersetzt, da es um das Geschlechtsbewusstsein geht, welchem Geschlecht man zugehörig ist. Ähnlich habe sich der ebenfalls pathologisierende Begriff «Intersexualität» zu «Intergeschlechtlichkeit» gewandelt, was die Vielfalt und Komplexität von Körpern besser beschreibt. Diese Entwicklungen führten zur jüngsten Namensänderung in: Deutsche Gesellschaft für Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit e.V.

++ Kino International wegen Sanierung zu ++

Wegen einer Sanierung wird das Kino International ab Dienstag für rund zwei Jahre geschlossen. 80 Prozent der technischen Anlagen sollen laut Angaben der Kinos erneuert werden, «jedes Kabel und jeder Heizkörper im Gebäude werden ausgetauscht.» Am Montagabend war in dem Gebäude an der Berliner Karl-Marx-Allee der letzte Spieltag vor der Sanierung geplant – auf dem Programm standen das Drama «Sterben» sowie die Klassiker «Dirty Dancing» und «The Women» (1939).

Das Kino International war einst das wichtigste Premierenkino der DDR. Im November wurde das 1963 errichtete Haus 60 Jahre alt. Das denkmalgeschützte Gebäude der Nachkriegsmoderne kann dabei mit der ein oder anderen ungewöhnlichen Anekdote auf die Geschichte der DDR zurückblicken – und deren Ende. Denn während die Zuschauer am 9. November 1989 «Coming Out» sahen – eine schwule Liebesgeschichte und damit der erste Film in der DDR mit homosexueller Thematik -, fiel die Mauer. Für das Kino ein doppelt denkwürdiger Abend.

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