++ Gefahr durch bunte Zebrastreifen? ++ Aufruf für Queerfilm Festival ++
LGBTIQ News aus Deutschland: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ News aus Deutschland ab dem 23. Februar 2021!
++ Jetzt bewerben für XPOSED Queer Film Festival ++
Die 15. Ausgabe des XPOSED Queer Film Festival Berlin ist derzeit vom 26. bis 30. Mai 2021 geplant. Nachdem das Festival letztes Jahr aufgrund der Pandemie abgesagt werden musste, sollen diesmal die Filme wieder auf die Leinwand und das Publikum zurück in den Kinosaal gebracht werden.
Bis zum 30. April können sich Filmemacher*innen mit ihren Drehbüchern und Konzepten bewerben. Die eingereichten Projekte sollen Sichtweisen auf queere Themen eröffnen, die über eingespielte LGBTQI-Repräsentationen des Mainstream-Nischenkinos hinausgehen. Fünf Projekte – egal ob in fiktionaler, dokumentarischer, animierter, experimenteller oder essayistischer Form, aber mit einer maximalen Länge von 10 Minuten – werden für einen öffentlichen Pitch am 29. Mai ausgewählt.
++ Regenbogen-Zebrastreifen zu gefährlich? ++
Köln gilt als eine der queeren Metropolen in Deutschland. Dort möchte Ralph Sterck, Fraktionschef der Kölner FDP, bunte Zebrastreifen installieren, wie er sie beispielsweise aus Kanada kennt. Die Stadt will aber nicht experimentieren, berichtet der WDR.
Es gehe um die Sicherheit der Bürger*innen. Denn Zebrastreifen in Regenbogenfarben wirkten irritierend und seien gefährlich.
++ Mehr Gewalt gegen LGBTIQ in Brandenburg registriert ++
Die Polizei in Brandenburg hat 2020 erheblich mehr Straftaten gegen Menschen aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität registiert, auch gegen Menschen mit Behinderung und gegen Obdachlose. Im Vergleich zu 2019 stieg die Zahl der attackierten LGBTIQ von acht auf 19 deutlich. Wie die Antworten der Landesregierung auf Kleine Anfragen von den Abgeordneten Andreas Büttner und Andrea Johlige (Linke) zeigen, werde nur jeder dritte Übergriff auf Queers angezeigt.
Die Landesregierung weist darauf hin, dass Betroffene, die eine Straftat weder der Polizei noch der Justiz melden, den Behörden oft nicht trauten. 92 Prozent der Betroffenen sagten etwa: «Eine Anzeige hätte einen hohen persönlichen Aufwand ohne einen entsprechenden Nutzen für mich bedeutet».
++ Chatgruppen der Polizei homophob und sexistisch ++
Das NRW-Innenministerium hat Auszüge eines Sonderberichts zu den umstrittenen Chatgruppen bei der Polizei in Mülheim an der Ruhr veröffentlicht. Wörtlich heisst es demnach in dem rund 30-seitigen Papier: «Das Handeln der Treiber und Unterstützer ging deutlich über das Posten rechtsextremistischer, fremdenfeindlicher, rassistischer und antisemitischer Inhalte hinaus.» Es sei um «Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Islamphobie, Sexismus, Homophobie etc.» gegangen.
Auslöser für die frühzeitige Veröffentlichung dieser Passage des noch internene Berichts: Essens Polizeipräsident Frank Richter hatte seinerseits an das Ministerium geschrieben, dass «es sich nach Bewertung der Sonderinspektion nicht um extremistische Chatgruppen gehandelt hat».
++ LSVD: Norddeutsche Landesregierungen ignorieren LGBTIQ ++
Derzeit überarbeiten die Landesregierungen von Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg den NDR-Staatsvertrag. Doch im aktuellen Entwurf ist keine Vertretung von LGBTIQ vorgesehen. Der LSVD-Bundesverband sowie die Landesverbände Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen-Bremen und Schleswig-Holstein haben nun alle Ministerpräsident*innen der beteiligten Bundesländer angeschrieben und Nachbesserungen eingefordert. (Der ZDF-Fernsehrat hat seit Jahren eine queere Vertretung – MANNSCHAFT berichtete)
«Vor sechs Jahren hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Zusammensetzung der Aufsichtsgremien der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten die gesellschaftliche Vielfalt widerspiegeln sollen», erklärt Alfonso Pantisano, aus dem LSVD-Bundesvorstand. Dennoch wollen die Landesregierungen der norddeutschen Bundesländer LGBTIQ Sitz und Stimme im Rundfunkrat des Norddeutschen Rundfunks verweigern. «Es ist inakzeptabel und beschämend, dass bisher keine der zuständigen Landesregierungen die Chance genutzt hat, auch LGBTIQ im Rundfunkrat zu berücksichtigen», so Pantisano.
++ «Kokon» ausgezeichnet ++
Am Montag wurden die Preise der deutschen Filmkritik bekannt gegeben. Mit dem Preis für die beste Kamera wird Martin Neumeyer für seine Arbeit an Leonie Krippendorffs «Kokon» ausgezeichnet – eine Romanze zwischen zwei jungen Frauen, verpackt in eine Berliner Coming-of-Age-Geschichte über aufkeimende Gefühle, sexuelles Erwachen und die erste grosse Liebe
Nora (Lena Urzendowsky) ist ein Kreuzberger Mädchen. Umgeben von Menschen mit gebrochenen Biografien, aus unterschiedlichen Kulturen, bahnt sie sich ihren Weg ins Erwachsensein und fühlt sich dabei ziemlich verloren. Die Verwandlung ihres mädchenhaften Körpers zu dem einer jungen Frau löst grosse Unsicherheit bei ihr aus. Nora verbringt viel Zeit mit ihrer grossen Schwester und deren bester Freundin. Bei den Mädchen dreht sich alles um ihr Aussehen und um die Selbstdarstellung in den sozialen Medien. Nora unterwirft sich zwar auch dem Druck des Schönseins, wird dadurch aber immer unglücklicher. Dann taucht Romy (Jella Haase) auf. Sie bringt Nora bei, zu sich und ihrem Körper zu stehen
++ Morddrohnungen gegen Grünen-Politiker ++
Der schwule Politiker Nils Bollenbach aus dem schleswig-holsteinischen Bargteheide, ein junger Mann mit Behinderung, hat sich vergangenen Donnerstag mit der Europa‐Abgeordneten Katrin Langensiepen zum Instagram-Talk verabredet. Thema: Politische Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Nach kurzer Zeit wurde die Veranstaltung mit beleidigenden Hassbotschaften bis hin zur indirekten Morddrohung gestört. Bollenbach wurde gedroht, dass man ihn als Homosexuellen in anderen Ländern hängen würde, er wurde ausserdem als «schwuler Hund» beleidigt.
«Spätestens nach dem rechtsmotivierten Anschlag auf Walter Lübcke im Jahr 2019 ist wohl allen klar, wie weit der Hass gehen kann», erklärte Bollenbach nach dem Vorfall. Er hat Anzeige erstattet und erklärte bei Facebook, er wolle sich davon nicht unterkriegen lassen.
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