++ Bundesverdienstkreuz für Proud at Work ++ Revolutionäres CSD-Motto ++

Die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland

Albert Kehrer bei der Aushändigung des Bundesverdienstkreuzes
Albert Kehrer bei der Aushändigung des Bundesverdienstkreuzes (Bild: StMAS / N. Schäffler)

Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland.

Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 17. März 2025.

++ Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement ++

Diese Woche wurde Albert Kehrer, Vorstand der Stiftung Prout at Work, mit dem Bundesverdienstkreuz im Namen des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales ausgezeichnet.

«Diese Auszeichnung ist eine grosse Ehre – nicht nur für mich persönlich und für die Stiftung Prout at Work, sondern für alle, die sich für queere Vielfalt und Chancengleichheit in der Arbeitswelt einsetzen. Sie zeigt, dass das Engagement und die Arbeit von Prout at Work gesehen und wertgeschätzt werden. Vielfalt ist kein Randthema, sondern eine Stärke unserer Gesellschaft – und ich werde mich als Vorstand von Prout at Work weiterhin mit voller Überzeugung für eine offene und diskriminierungsfreie Arbeitswelt einsetzen», so Kehrer.

++ Revolutionäres CSD-Motto ++

«Liberté Diversité Queerité» – so zieht Münchens LGBTIQ-Community in die neue Pride-Saison. Das Motto lehnt sich an die Losungen der französischen Revolution von 1789 ab. Man habe aber keine Revolution im Sinn, sondern ziele im Gegenteil auf die Verteidigung von Freiheit und Demokratie gegen den reaktionären Extremismus und Populismus, wie wir ihn derzeit in vielen Teilen der Welt beobachten können, auch in Deutschland.

«Die Zeiten sind schwer genug», sagt Thomas Niederbühl, politischer Sprecher des CSD München. Da brauche es nicht noch ein düsteres Motto. «Liberté Diversité Queerité» dagegen komme selbstbewusst auf den Punkt und sei noch dazu meme-fähig. «Wir lassen uns den Stolz auf das, was wir sind, und die Lust auf das Leben, das wir führen, von Extremisten und Populisten nicht verbieten. Wir feiern es!»

++ Enby bei Ticketkauf diskriminiert ++

Am Mittwoch wird ein Fall vor dem Amtsgericht Berlin-Tegel verhandelt, bei dem es um die Diskriminierung einer nicht-binären Person beim Ticketkauf geht, wie der Bundesverband Trans* mitteilt. Die klagende Person René_ Rain Hornstein buchte ein Flugticket bei Ryanair und musste dabei aus den Optionen Herr, Frau bzw. Fräulein auswählen, um den Kauf abzuschliessen. Eine geschlechtsneutrale Option sei nicht verfügbar gewesen.

Die klagende Person, René_ Rain Hornstein, sitzt beim Prozess vor dem Landgericht Berlin II über die Klage der nicht-binären Person, die im Oktober 2021 einen Hin- und Rückflug von Berlin nach Gran Canaria buchen wollte. Voraussetzung für die Buchung des Flugtickets sei ein Eintrag über das Internet als "Herr", "Frau" oder "Fräulein" gewesen. Eine geschlechtsneutrale Anrede sei nicht verfügbar gewesen. Hornstein hat Klage nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz wegen einer Diskriminierung erhoben und fordert ein Schmerzensgeld in Höhe von 5.000 Euro. Ausserdem solle die Fluglinie die Einstellungen ändern
René_ Rain Hornstein (Bild: Bernd von Jutrczenka/dpa )

Nachdem seitens der Airline keine Bereitschaft bestanden habe, die Sachlage aussergerichtlich zu klären, wurde laut einer Mitteilung bereits am 10. Juli 2023 Klage wegen Diskriminierung erhoben und ein Schmerzensgeld in Höhe von 5.000 EUR gefordert. Ausserdem wird vor Gericht angestrebt, Ryanair dazu zu verurteilen, die Diskriminierung abzustellen.

++ Queere Bildung in Sachsen ++

In Dresden bringt der Verein Gerede eine neue Lernplattform an den Start. Sie ietet umfassende Materialien und praxisnahe Ressourcen zu sexueller, romantischer und geschlechtlicher Vielfalt und richtet sich an pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte, Berater*innen, Sozialarbeiter*innen sowie Jugendliche. Damit soll die Bildungslandschaft für queere Themen erweitert werden.

Die Verein teilt mit: «Wir möchten Pädagog*innen und Fachkräften Handlungssicherheit vermitteln und sie dabei unterstützen, einen professionellen Umgang mit queeren Lebensrealitäten zu entwickeln und diese in ihre Arbeit zu integrieren. So erhalten sie das nötige Handwerkszeug, um Diskriminierung und Ausgrenzung entgegenzuwirken.»

Brix Schaumburg gilt als erster offen trans Schauspieler Deutschlands. Seit er sich geoutet hat, verspürt er nicht Privilegien, sondern auch die Verantwortung etwas zu verändern (MANNSCHAFT-Story).

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