LGBTIQ-feindliche Hassgewalt in Frankfurt – Polizei sucht Zeug*innen
Am Samstag kam es in der Innenstadt zu einem Fall von gefährlicher Körperverletzung
Am Samstagabend nahm die Polizei auf der Zeil mehrere Personen fest, die im Verdacht stehen, einen queeren 20-Jährigen angegriffen zu haben.
«Der 20-jährige Geschädigte aus Offenbach befand sich gegen 20:15 Uhr auf der Zeil in Höhe eines Einkaufszentrums, als ihn einer der späteren Beschuldigten beleidigte. Weitere Personen kamen hinzu und setzten die Beleidigungen fort. Nach kurzer Zeit begann einer der Personen den Geschädigten zu treten. Als sich dieser zur Wehr setzte, griffen ihn daraufhin die überwiegend jugendlichen Personen mit Schlägen und Tritten an.»
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So las sich die Polizeimeldung zunächst. Kein Hinweis auf ein queerfeindliches Hassverbrechen. Nach Medienberichten, die auf ein LGBTIQ-feindliches Motiv hinweisen, nachdem das als «KweenDrama» bekannte Opfer in den sozialen Netzwerken von Homophobie als Tatmotiv sprach, hat MANNSCHAFT bei der Polizei nachgefragt.
Dort heisst es nun: «Zu dem Vorfall auf der Zeil existieren Videoaufnahmen im Internet, die sich aktuell in der Auswertung befinden. Nach erster Bewertung dieser Aufnahmen ergeben sich Hinweise, dass die Tat transphobe bzw. transfeindliche Beweggründe haben könnte. Diese möglicherweise geschlechterdiffamierende Motivation der Täter wird nun intensiv in die umfangreichen Ermittlungen miteinbezogen.»
Die Stadt Zürich erfasst ab 2021 Hassverbrechen
Vor Ort konnten insgesamt zehn Personen im Alter zwischen 14 und 30 Jahren vorläufig festgenommen werden. Für die Ermittlungen zu der Tat wurde eine Arbeitsgruppe beim Haus des Jugendrechts in Frankfurt-Höchst eingerichtet.
Die Polizei bittet um Mithilfe. Zeug*innen oder Personen, die Hinweise zur Aufklärung der Tat geben können, werden gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Sie erreichen die Ermittler*innen des Haus des Jugendrechts in Höchst unter der Rufnummer 069/755-35108 oder per E-Mail unter: [email protected].
Hassgewalt ist nicht nur in Deutschland ein Problem: In Frankreich ist die Zahl der Straftaten, die sich gegen LGBTIQ richten, im vergangenen Jahr um 36 Prozent gestiegen. Opfer der Taten waren hauptsächlich Männer (MANNSCHAFT berichtete).
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