LGBTIQ-feindliche Gewalt in Grossbritannien verdoppelt
Nur die Spitze des Eisbergs, glauben queere Organisationen
Die Zahl der angezeigten LGBTIQ-feindlichen Hassverbrechen im Vereinigten Königreich hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt, die Zahl der transphoben Hassverbrechen sogar verdreifacht.
Das zeigen neue Zahlen von VICE World News. Die Zahlen wurden durch Antworten auf Anfragen bei allen Polizeikräften im Vereinigten Königreich erhalten.
Die Daten zeigen, dass die Polizei in den Jahren 2021 bis 22 insgesamt 26.824 Anzeigen über Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung erhalten hat, verglichen mit 10.003 in den Jahren 2016 bis 17 – ein Anstieg von 168 Prozent. Auch im letzten Berichtsjahr wurde gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 32 Prozent verzeichnet – der grösste je verzeichnete Jahresanstieg.
In den Jahren 2016 bis 17 wurden 1.292 Meldungen über transfeindliche Hassverbrechen und 2021 bis 22 insgesamt 4.399 Meldungen erfasst. Im Vergleich zu den Jahren 2020 und 21 gab es ein Plus von 59 Prozent – auch dies die grösste jemals verzeichnete Zunahme.
Die Hauptstadt London ist das Epizentrum von Hassverbrechen aufgrund sexueller Orientierung. Der Metropolitan Police Service zählte in den Jahren 2021 und 22 insgesamt 3.794 homophobe Hassverbrechen, eine Steigerung von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im vergangenen Jahr gab es 434 transphobe Hassverbrechen.
Derbyshire, Humberside, Northamptonshire, South Yorkshire und Suffolk waren die einzigen Regionen, in denen Hassverbrechen im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sind. Aber die Zaheln lägen sind immer noch höher als vor fünf Jahren.
LGBTIQ-Organisationen erklärten gegenüber Vice, dass diese Zahlen «nur die Spitze des Eisbergs» seien. Denn viele Queers würden niemals mit der Polizei darüber sprechen, was ihnen passiert ist. Die Metropolitan Police macht immer wieder Schlagzeilen, weil es in ihren Reihen Vorfälle von Rassismus und LGBTIQ-Feindlichkeit gibt (MANNSCHAFT berichtete)
Die Anfragen von Vice gingen an alle 45 Territorialpolizeikräfte des Vereinigten Königreichs gesendet. Die Berichtsjahre laufen jeweils von April bis März.
Bereits 2018 warnte eine Studie, dass für die britische LGBTIQ-Community der Wind nach dem Brexit rauer würde (MANNSCHAFT berichtete) Denn viele Rechte und Schutzmassnahmen, die die Community geniesst, seien durch Hilfe der EU zustande gekommen.
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