Lewis Hamilton rassistisch und homophob beleidigt – Geldstrafe!
Piquet sprach von einem Missverständnis
Wegen rassistischer und homophober Beleidigung des britischen Formel-1-Piloten Lewis Hamilton ist der frühere brasilianische Rennfahrer Nelson Piquet zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden.
Der dreifache Weltmeister muss fünf Millionen Reais (884’000 Euro) an Organisationen zahlen, die sich gegen die Diskriminierung von Schwarzen und LGBTIQ einsetzen, wie ein Gericht am Freitag in Brasília mitteilte.
Piquet hatte Hamilton in einem Interview 2021 rassistisch beleidigt. Später entschuldigte er sich öffentlich bei Hamilton, behauptete aber, er sei missverstanden worden. Der von ihm benutzte Begriff sei keine abfällige Bezeichnung für Schwarze, sondern stehe im brasilianischen Portugiesisch für «Kerl» oder «Person».
Das liess das Gericht nicht gelten. «Subtilität ist eine der Charakteristiken des modernen brasilianischen Rassismus», hiess es in der Urteilsbegründung. In einem anderen Interview hatte Piquet Hamilton homophob beleidigt.
Hintergrund von Piquets abfälligen Äusserungen war ein Unfall zwischen dem Mercedes-Piloten Hamilton und Red-Bull-Fahrer Max Verstappen beim Rennen in Silverstone im Jahr 2021. Nach Ansicht von Piquet war ein Fehler Hamiltons der Grund. Der zuvor führende Verstappen war ausgeschieden, Hamilton gewann trotz einer Zeitstrafe den Grand Prix. Piquet ist der Vater von Verstappens Lebensgefährtin.
In einer Erklärung des Gerichts hiess es: «Der Angeklagte argumentierte zu seiner Verteidigung, dass er die Art und Weise, wie er den englischen Fahrer behandelt habe, bereits widerrufen habe, dass sein Verhalten jedoch keinen Rassismus oder Homophobie darstelle und es nicht notwendig sei, von Hassreden oder Beleidigungen gegenüber der schwarzen Bevölkerung zu sprechen oder der LGBTIQ-Community im Allgemeinen.»
Trotz der Verwendung unangemessener Sprache habe er keine Absicht gehabt, Hamiltons Ehre oder die von jemand anderem zu schädigen. Laut Feststellung des Gerichtes aber haben Piquets Äusserungen «nicht nur die individuellen Rechte des Opfers, sondern die Werte der gesamten Gemeinschaft und insbesondere der schwarzen Bevölkerung und der LGBTIQ-Gemeinschaft beeinträchtigt».
Insbesondere Rekordweltmeister Lewis Hamilton, aber auch Sebastian Vettel haben in der Vergangenheit mit ihren politischen Statements für Aufsehen gesorgt. Vettel trug zum Beispiel vor dem Grand Prix von Ungarn 2021 ein T-Shirt in Regenbogenfarben mit der Aufschrift «Same Love», um sich solidarisch mit LGBTIQ zu zeigen (MANNSCHAFT berichtete). Für die Aktion vor dem Abspielen der Nationalhymne wurde der Deutsche verwarnt.
Das könnte dich auch interessieren
Pride
US-Sponsoren ziehen sich vom Kölner CSD zurück
Der Umzug zum Christopher Street Day in Köln gilt als einer der grössten seiner Art in Europa. Doch nun hat die repressive Politik von Donald Trump auch Auswirkungen auf das Event am Rhein.
Von Newsdesk/©DPA
News
Gesundheit
«Soft-Start» für E-Patientenakte – Aidshilfe warnt vor Sicherheitslücken
Bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen hinkt Deutschland hinterher. Für eine zentrale Anwendung für Millionen Versicherte beginnt nun aber die Ausdehnung auf die ganze Republik - schrittweise.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
News
HIV, Aids & STI
Religion
Papst-Kritiker Müller will mehr Härte im Umgang mit Homosexuellen
Papst Franziskus ist am Samstag in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom begraben worden. Der deutsche Kurienkardinal Müller war einer seiner lautesten Kritiker. Er hofft, dass der Papst-Nachfolger anders auftritt – etwa beim Thema Homosexualität.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Österreich
Starker Rechtsruck in Wien – Aber Bürgermeister kann weitermachen
Die queerfeindliche und rechtsextreme FPÖ legte bei den Wiener Wahlen deutlich zu. Die Sozialdemokraten bleiben jedoch stärkste Kraft. Damit ist die Finanzierung von queeren Projekten für die nächsten fünf Jahre gesichert.
Von Christian Höller
LGBTIQ-Rechte
Queerfeindlichkeit
News
Politik