Eine Nacht mit … Jasna Fritzi Bauer
Fünf furiose Auftritte der frisch geouteten Schauspielerin
Mit unter 35 schon Tatortkommissarin. Jasna Fritzi Bauer gehört zu den starken Gesicherten der jüngeren Schauspielgeneration, die sich aber in keine Rollen-Schublade stecken lässt.
«Wir glauben, dass es jetzt an der Zeit ist, dass wir nach vorne gehen und ein Zeichen setzen», sagte Jasna Fritzi Bauer erst kürzlich, als sie ihre Beziehung zu Katharina Zorn öffentlich machte. Da lebten beide schon seit fünf Jahren mit einer Tochter, die Zorn mit in die Beziehung brachte, in Berlin zusammen. Es sei jetzt der Zeitpunkt, darüber in der Öffentlichkeit zu sprechen, weil es derzeit einen Rechtsruck in der Gesellschaft gäbe, erklärte Jasna: «Ich bin bi. Fertig» (MANNSCHAFT berichtete).
Als sich beide kennenlernten, kannte Katharina sie überhaupt nicht – fand sie aber «direkt cute». Da hatte Jasna schon viele Rollen am Theater hinter sich und schon Filmpreise erhalten. Mittlerweile ist sie in Serien wie in «Jerks» von und mit Christian Ulmen und in der Netflix-Serie «Dogs of Berlin», sowie in unterschiedlichen Filmen zu sehen. Für ihre 35 Jahre ist sie in der aktuellen Film- und Serienlandschaft schon recht weit herumgekommen, weshalb es schwer fällt, nun fünf Auftritte herauszusuchen. Hier aber dennoch nun fünf tolle Rollen mit Jasna Fritzi Bauer:
#Axolotl Overkill Ein Lurch, der nie erwachsen wird. Das ist das einzige Wesen, für das die 16-jährige Mifti bisher Verantwortung übernommen hat. Seit dem Tod ihrer Mutter lebt sie mit ihren Geschwistern in einer WG. Die anderen Erwachsenen, denen sie begegnet, sind deprimiert oder desillusioniert, ihr Vater interessiert sich mehr für Kunst als für Menschen. Mifti kommt früh mit Drogen in Kontakt und taucht in die Partyszene ein. Dort lernt sie eine Fotografin kennen, die wesentlich älter ist, als sie selbst und beginnt mit ihr eine Affäre
Jasna spielt die junge Mifti und bekam dafür auch gleich eine Nominierung für den Preis der deutschen Filmkritik. Es ist ein Coming-of-Age Film ohne Ankommen. Anders, als bei den anderen ähnlich gestrickten Filmen findet sich nicht alles zu einem Happy End, sondern Mifti bleibt der Welt gegenüber fremd. Das Buch von Helene Hegemann war ein Bestseller, der Film ging etwas unter – völlig zu unrecht. Hier streambar
#About a Girl Charleen will ihre Ruhe haben vom Leben. Hört nur Musik von Verstorbenen, mag Fotos toter Tiere und macht ein Praktikum beim Bestattungsunternehmen. Irgendwann schliesst sie ganz mit allem ab und will sich umbringen, doch ein Anruf ihrer Freundin rettet sie. Als sie im Krankenhaus aufwacht, steht sie ganz im Mittelpunkt von allen Menschen um sie herum – etwas, das sie gar nicht mag. Daraus entwickeln sich Zufälle, durch die sie das Leben immer mehr lieben lernt.
Der Film ist kein pathosbeladener Schmachtschinken, sondern hat viel schwarzen Humor und bissige Dialoge – anders kann man das Thema wohl auch schlecht bearbeiten. Jasna passt super in den Film mit ihrer Kratzbürstigkeit und Unangepasstheit. Es ist auch eine weitere Zusammenarbeit zwischen ihr und Mark Monheim, unter dessen Regie sie auch in «Die Freundin meiner Mutter» mitspielte. Hier streambar
#Abgeschnitten Alles andere als eine Komödie ist der Film «Abgeschnitten». Hier findet ein Rechtsmediziner bei der Obduktion einer Leiche den Namen seiner Tochter an einer Halskette des Toten. Schnell versucht er herauszufinden, was es damit auf sich hat. Dieser Thriller versammelt ein paar deutschsprachige Hochkaräter: Neben Moritz Bleibtreu, Fahri Yardım und Lars Eidinger – natürlich als irrer Killer, eben auch Jasna Fritzi Bauer.
Sie spielt hier die Comiczeicherin Linda, die sich auf der Insel Helgoland nach dem Umfeld des Toten umsehen soll. Alles ist recht beklemmend und düster und dann wird Linda auch noch von dem Mörder verfolgt – zumindest hat sie das Gefühl. Das Buch zum Film stammt vom Horror-Bestsellerautor Sebastian Fitzek und dem Rechtsmediziner Michael Tsokos. Dementsprechend viele Körperschnippeleien sind im Film auch enthalten. Dazu geistert Eidingers verrückter Sadist durchs Bild und Jasna versucht, zwischen Paranoia und Widerborstigkeit bei dem Ganzen durchzukommen. Hier streambar
#How to Tatort Neulich hat die ARD versucht, sich selbst auf die Schippe zu nehmen und das lief gar nicht so schlecht. In der Mockumentary mit dem etwas ungelenken Titel «How to Tatort» sieht man, wie ein neuer #Tatort entsteht. Und zwar am Beispiel des Bremer Teams, alle anderen Kommissar*innen sind nur Gäste. Allein das ist schon eine Ehre für die Bremer*innen.
Die drei entwickeln nun einen neuen Fall, doch so richtig kommen sie dabei nicht voran. Immer wieder tauchen Kolleg*innen auf und treten in die Handlung ein, manche sabotieren sie auch. Bis es den drei Bremer*innen zu bunt wird und sie nun selbst Ermittlungen anstellen. Am Ende wird, so viel sei verraten, eine Verschwörung aufgedeckt. Hier streambar
#Straight Outta Crostwitz Was haben sorbische Schlager und Rap gemeinsam? Nichts. Und deswegen wird es für Hanka, gespielt von Jasna, auch sehr schwierig, in dem traditionellen Dorf, aus dem sie stammt, die Leute für Rap zu begeistern. Heimlich nimmt sie an einem Rap-Battle in Crostwitz teil. Kurz danach steht sie als Sorbski MC auf der Bühne.
Der Titel lehnt sich natürlich an «Straight Outta Compton» über die Hip-Hopper «N.W.A» aus Los Angeles an. Doch hier spielt es eben nicht an der hippen US-Westwüste, sondern in der sächsischen Niederlausitz. Eine Handlung, die mit schräg noch leicht untertrieben ist, aber dennoch gut funktioniert. Langatmig kann es schon deswegen nicht werden, weil die Serie nur vier Mal zehn Minuten lang ist. Hier streambar
Mehr: Ein einziges Wort bewegte «Glee»-Star Chris Colfer zum Coming-out (MANNSCHAFT berichtete)
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