LGBTIQ sind «krank» – Influencerin hetzt bei Instagram
Instagram wird aufgefordert, gegen den Account von Lady Samara vorzugehen
Lady Samara, eine tunesische Influencerin, hetzt gegen Homosexuelle, die sie «pervers» und «krank» nennt. Aktivist*innen des Landes fordern nun Instagram auf, dies zu unterbinden.
Anfang September ging Lady Samara, der bei Instagram knapp eine halbe Million Menschen folgen, mit einem Video live und hetzte gegen LGBTIQ. Sie beschrieb Homosexualität als «ekelhaft» und sagte, queere Personen seien «pervers» und «psychisch krank». In einem Video erklärte sie: «Wenn meine Tochter lesbisch wäre, würde ich mich und das Kind umbringen.»
Zu den Behauptungen von Lady Samara gehört auch, dass «Homosexuelle versuchen, unsere Kinder einer Gehirnwäsche zu unterziehen, um schwul zu werden». Sie könne Homosexualität nicht respektieren. «Ich kann nicht sehen, wie sich zwei Männer küssen. Ich kann nicht sehen, dass zwei Frauen Sex haben.»
Die Instagrammerin war nach Angaben von Aktivist*innen nicht bereit, über das Thema zu diskutieren und ermutigte ihre Anhänger*innen auch weiterhin, sich gegen Homosexualität auszusprechen und den Kontakt mit queeren Menschen zu meiden.
LGBTIQ-Diskriminierung in Rumänien jetzt beim Europarat
Nun haben sich tunesische Aktivist*innen zusammengeschlossen, um die homofeindliche Lady Samara von Instagram zu entfernen. Eine Change.org-Petition, mit der sie von Instagram entfernt werden soll, erhielt über 9.000 Unterschriften. Mit einer Gegen-Petition wiederum, die den Titel trägt «Lady Samara ist nicht homophob», nehmen ihre Unterstützer*innen sie in Schutz
Die Aktivistinnen u. a. von der LGBTIQ-Anwaltsvereinigung Mawjoudin (We Exist) und der Menschenrechtsorganisation Damj fordern in einer gemeinsamen Erklärung von Instagram, seine Regeln gegen Hassreden aufgrund von sexueller oder geschlechtlicher Identität, die zu Gewalt anregen, durchzusetzen und sich zu verpflichten, die notwendigen und zügigen Schritte zu unternehmen, um «die negativen Auswirkungen auf die Plattform und die Realität» abzustellen.
Darüber hinaus boten Mawjoudin und Damj Mitgliedern der tunesischen LGBTIQ-Community an, die unter dem schädlichen Einfluss von Lady Samara gelitten hätten, zu helfen, indem sie ihnen psychologische, medizinische und rechtliche Unterstützung anboten.
Homosexualität kann in Tunesien mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden (MANNSCHAFT berichtete). Auch wenn diese Strafe selten verhängt wird, sind LGBTIQ-Menschen im nordafrikanischen Staat grosser Diskriminierung ausgesetzt.
MANNSCHAFT feiert 10. Geburtstag – und erfüllt drei Wünsche!
Im Mai gab es einen ganz ähnlichen Fall einer Influencerin, die für eine Welle homophober Übergriffe in Marokko verantwortlich gemacht wurde. Später hat sie sich entschuldigt: Sie sei missverstanden worden (MANNSCHAFT berichtete).
Nach dem Tod einer lesbischen Aktivisten im Frühjahr haben LGBTIQ-Organisationen im arabischen Raum eine Zunahme von Hassrede online verzeichnet und forderten ein stärkeres Durchgreifen von Facebook (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Erster Tag im Amt: Diese LGBTIQ-Rechte machte Trump rückgängig
Bereits an seinem ersten Tag verabschiedete Präsident Trump eine Reihe sogenannter Executive Orders. Er erklärte trans und nicht-binäre Personen für inexistent und widerrief diverse Gesetze zum Schutz von LGBTIQ-Menschen.
Von Greg Zwygart
News
News
Thailand: Ehe für alle soll mit Weltrekord starten
Thailand ist schon längst eines der beliebtesten Reiseziele queerer Touristen – nun dürfen sie auch in dem Traumland heiraten. Gleich zu Beginn soll ein Weltrekord aufgestellt werden.
Von Newsdesk/©DPA
Ehe für alle
News
Für Queers in den USA hat eine dunkle Stunde begonnen
Donald Trump versucht erst gar nicht, sich beim Amtsantritt staatsmännisch zu geben. Er greift zu Wahlkampfrhetorik und Konfrontation. Und gibt damit den Ton vor für vier Jahre Ausnahmezustand.
Von Newsdesk/©DPA
TIN
International
International
Zum Selbstschutz: Queers in den USA kaufen Waffen
Vor dem Amtsantritt von Präsident Trump verzeichnen Waffenclubs viele Neueintritte aus dem links-liberalen und queeren Lager. Treiber ist die Angst, die die LGBTIQ-feindliche Rhetorik der neuen US-Regierung bei vielen Betroffenen auslöst.
Von Newsdesk Staff