Sachsenhausen gedenkt «Strichjungen» und schwuler «Jugendverführer»
Diese zwei sozialen Gruppen wurden im offiziellen Gedenken bislang häufig ausgeblendet
Am 14. April 2019 wird in der Gedenkstätte Sachsenhausen eine Gedenkstunde für die homosexuellen Häftlinge des KZ Sachsenhausen abgehalten. Im Fokus der Veranstaltung stehen die sogenannten «Strichjungen» und die «homosexuellen Jugendverführer».
Diese beiden sozialen Gruppen wurden im offiziellen Gedenken bislang häufig ausgeblendet. Der Historiker Alexander Zinn, Mitglied des Internationalen Beirats der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, wird in seiner Rede anhand einiger Beispiele aufzeigen, wie prekär der Status gerade dieser Gruppen war, auf die die Verfolgungspolitik der Nationalsozialisten besonders fokussiert war.
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Insgesamt wurden in Nazi-Deutschland etwa 50.000 homosexuelle Männer zu Haftstrafen verurteilt und inhaftiert und bis zu 15.000 in Konzentrationslager wie Buchenwald und Sachsenhausen verschleppt. Dort hatten sie kaum Überlebenschancen.
Im Juni 1942 wurden dort fast alle damaligen «Rosa-Winkel-Häftlinge» aus dem Hauptlager ins nahe gelegene Aussenlager Klinkerwerk verlegt. Damit begann eine Mordaktion an Homosexuellen, die mehrere Monate andauerte. Bis zum September 1942 wurden etwa 200 Häftlinge von der SS getötet: durch sadistische Misshandlungen und absichtlich herbeigeführte Unfälle oder durch Erschiessung «auf der Flucht».
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Die diesjährige Feier, die im Rahmen des Gedenkens anlässlich des 74. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen stattfindet, wird vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) e. V. ausgerichtet. Sie beginnt um 14.15 Uhr am ehemaligen Block 14. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, an der Gedenktafel für die homosexuellen Häftlinge Kränze und Blumen niederzulegen.
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