Kunstprojekt mit lesbischen Sex-Aufnahmen verliert Förderung
Die konservative britische Zentralregierung kritisierte das Projekt in Schottland
Eine Kunstinstallation mit echten Sex-Szenen in Schottland verliert nach Kritik aus Politik und Gesellschaft die staatliche Unterstützung.
Die Organisatoren hätten ohne Absprache gravierende Änderungen am Projekt gemacht und damit gegen die Finanzierungsbedingungen verstossen, teilte die schottische Kulturförderung Creative Scotland am Donnerstag mit. Das Projekt «Rein» hatte im Januar insgesamt 84 555 Pfund Subventionen erhalten. Das Geld solle zurückgefordert werden, hiess es weiter.
«Die zentrale Rolle, die ‹nicht simulierte› sexuelle Handlungen nun im Projekt spielen, stellt eine wesentliche Änderung gegenüber der Art der Arbeit dar, die im ursprünglichen Antrag, der zur Förderung geprüft wurde, vorgestellt worden war», hiess es zur Begründung. Die Änderungen seien plötzlich auf der Website vorgenommen worden.
Das Projekt der in Glasgow beheimateten Künstlerin Leonie Rae Gasson warb damit, es werde das Publikum auf eine «magische, erotische Reise durch eine typisch schottische Landschaft» mitnehmen und mit einer geheimen Sexparty in einer Höhle enden. «‹Rein› ist eine fantastische 45-minütige Bewegtbildinstallation auf mehreren Bildschirmen, die das Publikum in eine wilde gemeinsame Erkundung der lesbischen Sexualität eintauchen lässt.»
In einer Anzeige für die Aufnahmen hiess es, Teilnehmerinnen müssten älter als 18 Jahre sein. Es wurden explizit Menschen mit Erfahrung in der Sexarbeit zur Bewerbung aufgefordert.
Die konservative britische Zentralregierung kritisierte das Kunstprojekt als staatlich geförderten Hardcore-Pornofilm. Die Frauenrechtsgruppe For Women Scotland warnte, mit der Installation würden Frauen entmenschlicht sowie ungesunde und gefährliche Beziehungen gefördert.
Rocco Siffredi ist einer der wenigen männlichen Pornodarsteller, denen es gelungen ist, sich einen Namen zu machen. Besonders in seinem Heimatland Italien kommt der bisexuelle Darsteller einem Nationalhelden gleich (MANNSCHAFT berichtete).
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