Küssen für ein Ja zum Diskriminierungsschutz
Das Kiss-In am 11. Januar soll eine halbe Stunde dauern
Küssen, was das Zeug hält! Am 11. Januar setzt die Community ein Zeichen für ein Ja zum Diskriminierungsschutz. Geküsst wird auf der Rathausbrücke in Zürich.
Am 9. Februar geht die Schweizer Stimmbevölkerung an die Urne und entscheidet über den Diskriminierungsschutz für Schwule, Lesben und Bisexuelle. Das Komitee «Ja zum Schutz vor Hass» und die Organisation Milchjugend rufen nun zu einem Kiss-In am 11. Januar auf der Zürcher Rathausbrücke auf. Die friedliche Kundgebung dauert von 15:30 bis 16 Uhr.
«Wir küssen uns aus Protest, weil Lesben, Schwule und Bisexuelle noch immer keinen Schutz vor Hass und Diskriminierung haben», schreiben die Veranstalter*innen auf der Facebookseite. «Wir küssen uns, weil wir uns für das Ja am 9. Februar einsetzen. Und wir küssen uns, weil wir uns lieben – denn Liebe gewinnt gegen Hass!»
Das Ja-Komitee hat in den vergangenen Wochen bereits mit einer gross angelegten Versandaktion auf die Volksabstimmung aufmerksam gemacht. Rund 20’000 Regenbogenfahnen konnten gemäss einer Medienmitteilung verschickt werden. An Fenstern und Balkonen angebracht sollen diese die Sichtbarkeit der LGBTIQ-Community erhöhen und ein weiteres Zeichen für ein Ja setzen.
20.000 Regenbogenfahnen für eine Schweiz ohne Hass
Der Ansturm auf die kostenlose Regenbogenfahne habe die Erwartungen des Komitees mehr als übertroffen. «20’000 Personen zeigen öffentlich ihre Unterstützung für den Schutz vor Hass», freut sich Anna Rosenwasser, Co-Geschäftsleiterin der Lesbenorganisation Schweiz LOS. «Dieses klare Signal bedeutet mir extrem viel. Es zeigt, dass ein grosser Teil der Gesellschaft Hass und Diskriminierung gegen uns nicht mehr länger tolerieren will.»
Schwul in Tansania – «Für meine Familie bin ich eine Schande»
Einer ersten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts gfs.bern zufolge wirft 69% der Stimmbevölkerung ein Ja in die Urne. Die Zustimmung zieht sich durch das gesamte Parteispektrum, mit Ausnahme von den SVP-nahestehenden Personen. Immerhin unterstützt auch ein Drittel aller SVP-Wähler*innen die Erweiterung des Diskriminierungsschutzes auf Schwule, Lesben und Bisexuelle. Mit 81% am deutlichsten wird die Abstimmungsvorlage in der Romandie unterstützt.
Trotz der hohen Zustimmung zur Schliessung dieser Gesetzeslücke warnt Florian Vock, Co-Präsident des Ja-Komitees: «Der Abstimmungskampf wird anfangs Jahr richtig losgehen und entschieden wird erst am 9. Februar an der Urne. Alle, die nicht mehr länger zuschauen wollen, wie wir Lesben, Schwule und Bisexuelle diskriminiert werden, müssen im Januar ihr Abstimmungscouvert abschicken.»
In der Silvesternacht hatten vier Männer in Zürich ein schwules Paar angegriffen und krankenhausreif geprügelt (MANNSCHAFT berichtete). Der Vorfall ist der jüngste in einer Serie von gewalttätigen Angriffen auf Männerpaare. Mitte September waren zwei Männer ebenfalls in der Zürcher Altstadt attackiert worden – Davide G. war danach drei Wochen lang arbeitsunfähig (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
LGBTIQ-Rechte
EuGH: Facebook muss Daten zur sexuellen Orientierung schützen
Grundlage war eine Klage, die die Minimierung der Datenspeicherung forderte
Von Newsdesk/©DPA
Kurznews
++ Kellermann beim Regenbogenempfang ++ Dresden erinnert an Messerattacke ++
LGBTIQ-Kurznews ++ Georgine Kellermann beim Regenbogenempfang ++ Dresden erinnert an Messerattacke ++ Ermittlungen nach CSD Döbeln ++ Freie Wähler: Selbstbestimmung abgelehnt
Von Newsdesk Staff
Pride
Deutschland
News
TIN
Politik
News
Gewalt im Berliner Regenbogenkiez: «Anhaltend viel und beunruhigend»
Der Berliner Regenbogenkiez soll als kriminalitätsbelasteter Ort eingestuft werden. So möchte es zumindest die CDU und fordert mehr Polizeipräsenz. Das schwule Anti-Gewalt-Projekt Maneo sieht das nur als temporäre Lösung
Von Carolin Paul
Politik
Deutschland
News
Wien: Fünf Queers schaffen es ins Parlament
Fünf queere Politiker*innen ziehen ins Parlament in Wien. Auch der schwule SPÖ-Politiker Mario Lindner hat offebar genügend Vorzugstimmen aus der queeren Community erhalten.
Von Christian Höller
Österreich