Klinik: Erster Patient mit Affenpocken-Virus in Deutschland genesen

Das RKI verzeichnet bisher 80 Infektionen

Kamerateams vor Haupteingang des Klinikums Schwabing (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Kamerateams vor Haupteingang des Klinikums Schwabing (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Der erste Mensch, bei dem in Deutschland Affenpocken diagnostiziert worden waren, ist laut Meldung eines Krankenhauses genesen.

Der 26-jährige Brasilianer wurde nach rund zwei Wochen Behandlung symptomfrei aus der Behandlung entlassen, teilte die München Klinik am Dienstag mit. Ein zweiter Patient sei bereits in der Vorwoche in häusliche Isolation entlassen worden.

Beide Patienten hätten an milden Krankheitsverläufen mit den charakteristischen Hautveränderungen wie Pusteln und Pocken gelitten. Weitere Menschen mit der Virusinfektion würden derzeit nicht in der München Klinik behandelt.

In ganz Bayern wurden bis Anfang Juni insgesamt sechs Fälle von Affenpocken gemeldet; das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet bislang 80 Infektionen deutschlandweit. Der Erreger wird laut RKI meist durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Die Symptome verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen.

An der Kommunikation durch RKI und Gesundheitsministerium gab es Kritik von Sven Lehmann, dem Queer-Beauftragten der Bundesregierung. Er warnte vor einer Stigmatisierung von schwulen und bisexuellen Männern. «Eine erhöhte Sensibilität für die Übertragung von Affenpocken ist wichtig. Dazu gehört auch zielgruppenspezifische Ansprache gegenüber Männern, die Sex mit Männern haben.» (MANNSCHAFT berichtete).

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