Klare Ansage: Mehrheit der Schweizer Bevölkerung fordert LGBTIQ-Schutz
Über 80% der Schweizer Bevölkerung befürwortet mehr Schutz vor Diskriminierung für LGBTIQ-Personen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts GFS Zürich hervor, die im Auftrag von Pink Cross durchgeführt wurde.
Laut den Ergebnissen sprechen sich 83% der Befragten für vollständige rechtliche Gleichstellung von LGBTIQ-Menschen in allen Lebensbereichen aus. 84% befürworten ein gesetzliches Diskriminierungsverbot am Arbeitsplatz aufgrund sexueller Orientierung, und 72% unterstützen ein landesweites Verbot sogenannter «Konversionstherapien». Zudem äussern sich 69% besorgt über die Zunahme queerfeindlicher Übergriffe.
In einer gemeinsamen Stellungnahme betonen Pink Cross, Transgender Network Switzerland (TGNS) und die Lesbenorganisation Schweiz (LOS), dass diese Zahlen deutlich machen, wie stark der Rückhalt in der Gesellschaft sei.
«Die Zeit des Zögerns ist vorbei – die Politik muss nun handeln», sagt Roman Heggli, Geschäftsleiter von Pink Cross. Die Veröffentlichung der Umfrageergebnisse dürfte eine seiner letzten öffentlichen Amtshandlungen sein. Nach acht Jahren tritt Heggli im September als Geschäftsleiter von Pink Cross zurück. «Wir dürfen uns nicht spalten lassen», sagte er im MANNSCHAFT-Interview.
Die Dachverbände verlangen von der Politik unter anderem ein nationales Verbot von Konversionspraktiken, verstärkten Schutz vor queerfeindlichen Angriffen und ein klares Diskriminierungsverbot im Arbeitsrecht. «Die Menschen in diesem Land wollen Fairness, Respekt und Sicherheit für alle», so Alessandra Widmer von LOS. Auch Jann Kraus von TGNS fordert einen wirksamen Schutz für trans Personen: «Über 80% der Bevölkerung sehen das ebenso.»
Mit der Veröffentlichung der Umfrage hoffen die Organisationen, den politischen Druck zu erhöhen – denn die breite gesellschaftliche Unterstützung für Gleichstellung sei längst Realität.
Mehr: Gratis auf HIV oder Syphilis testen – Pilotprojekt in Zürich verlängert (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
Schweiz
Keine neuen HIV-Übertragungen bis 2030: Ziel «ernsthaft in Gefahr»
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die aktuellsten Zahlen zu HIV und sexuell übertragbaren Infektionen (STI) in der Schweiz veröffentlicht. Nationale und globale Sparmassnahmen würden die erreichten Fortschritte und das Ziel 2030 gefährden, so die Medienmitteilung.
Von Newsdesk Staff
HIV, Aids & STI
Gesundheit
Drag
Die queere Geschichte hinter dem Musical «Kinky Boots»
Ein englischer Unternehmer produziert auf dem Land Stiefel für Dragqueens. Das Musical «Kinky Boots» nach einer wahren Geschichte geht jetzt auf Tour in der Schweiz und Deutschland. Prominenter Fan ist Jorge González.
Von Newsdesk/©DPA
Schweiz
Kultur
Musik
Bühne
Türkei
Angriff auf LGBTIQ und Demokratie – Merz soll Klartext sprechen
Inhaftierte Oppositionspolitiker und Medien unter Zwangsverwaltung: Der Besuch von Bundeskanzler Merz in der Türkei fällt in eine kritische Zeit. Dabei soll er eigentlich Annäherung bringen.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
People
Forever Tadzio – Björn Andrésen ist gestorben
Visconti machte den Schweden mit seiner Thomas-Mann-Verfilmung «Tod in Venedig» unsterblich.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
Geschichte
Buch
Film