Klare Ansage: Mehrheit der Schweizer Bevölkerung fordert LGBTIQ-Schutz

Impression von der BernPride fotografiert Samstag, 2. August 2025 in Bern. (BernPride / Jana Leu)
Teilnehmende der Bern Pride im August 2025. (Bild: BernPride / Jana Leu)

Über 80% der Schweizer Bevölkerung befürwortet mehr Schutz vor Diskriminierung für LGBTIQ-Personen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts GFS Zürich hervor, die im Auftrag von Pink Cross durchgeführt wurde.

Laut den Ergebnissen sprechen sich 83% der Befragten für vollständige rechtliche Gleichstellung von LGBTIQ-Menschen in allen Lebensbereichen aus. 84% befürworten ein gesetzliches Diskriminierungsverbot am Arbeitsplatz aufgrund sexueller Orientierung, und 72% unterstützen ein landesweites Verbot sogenannter «Konversionstherapien». Zudem äussern sich 69% besorgt über die Zunahme queerfeindlicher Übergriffe.

In einer gemeinsamen Stellungnahme betonen Pink Cross, Transgender Network Switzerland (TGNS) und die Lesbenorganisation Schweiz (LOS), dass diese Zahlen deutlich machen, wie stark der Rückhalt in der Gesellschaft sei.

«Die Zeit des Zögerns ist vorbei – die Politik muss nun handeln», sagt Roman Heggli, Geschäftsleiter von Pink Cross. Die Veröffentlichung der Umfrageergebnisse dürfte eine seiner letzten öffentlichen Amtshandlungen sein. Nach acht Jahren tritt Heggli im September als Geschäftsleiter von Pink Cross zurück. «Wir dürfen uns nicht spalten lassen», sagte er im MANNSCHAFT-Interview.

Die Dachverbände verlangen von der Politik unter anderem ein nationales Verbot von Konversionspraktiken, verstärkten Schutz vor queerfeindlichen Angriffen und ein klares Diskriminierungsverbot im Arbeitsrecht. «Die Menschen in diesem Land wollen Fairness, Respekt und Sicherheit für alle», so Alessandra Widmer von LOS. Auch Jann Kraus von TGNS fordert einen wirksamen Schutz für trans Personen: «Über 80% der Bevölkerung sehen das ebenso.»

Mit der Veröffentlichung der Umfrage hoffen die Organisationen, den politischen Druck zu erhöhen – denn die breite gesellschaftliche Unterstützung für Gleichstellung sei längst Realität.

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