Kein Asyl für Lesben – Abschiebung nach Uganda und Nigeria droht

In ihrer Heimat müssen sie mit Gefängnis oder sogar dem Tod rechnen, derzeit erhalten sie Kirchenasyl

Foto: change.org
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Zwei lesbischen Frauen droht die Abschiebung in ihre jeweilige Heimat Nigeria und Uganda. Dort müssen sie um ihr Leben fürchten. Derzeit erhalten sie Kirchenasyl in einer Berliner Gemeinde und bitten nun mit einer Petition um Hilfe.

«Jeder Tag ist für mich zur Zeit die Hölle», schreibt Success Johnson. «Ich habe riesige Angst auch nur vor die Tür zu treten, weil ich fürchte, dass die Polizei mich aufgreift und zurück nach Nigeria schickt. Dort muss ich um mein Leben fürchten!»

Success sei aus Nigeria geflohen, weil sie dort als lesbische Frau verfolgt werde. Sie hat in Deutschland um Asyl gebeten, doch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Bayern hat ihren finalen Asylantrag abgelehnt und will sie abschieben. In ihrer Heimat droht in vielen Regionen der Tod durch Steinigung.

«Das Bundesamt glaubt mir nicht, dass ich lesbisch bin. Die Ernsthaftigkeit der Lage in welcher ich mich befinde, scheint niemandem klar zu sein. In Nigeria drohen mir nicht nur Spott und Unverständnis, sondern bis zu 14 Jahre Haftstrafe und schlimmer noch, sogar der Tod. In Nigeria gilt man nicht als Mensch, wenn man lesbisch ist. Ich kam nach Deutschland, weil ich mich nach Akzeptanz sehnte. Nach einem Leben, in dem ich so sein kann wie ich bin», schreibt sie.

Auch der Asylantrag von Diana Namusoke wurde abgelehnt, weil man ihr im Bundesamt nicht glaubt, dass sie lesbisch ist. Sie steht kurz vor ihrer finalen Anhörung und hat Angst, dass sie direkt vom Gericht zum Flughafen geschickt wird und zurück nach Uganda muss. Dort droht ihr eine Haftstrafe, im schlimmsten Fall der Tod.

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«Uns beiden droht mit jedem neuen Tagesanfang die finale Abschiebung. Die Zeit wird immer knapper, doch wir geben die Hoffnung nicht auf und kämpfen weiterhin dafür, dass das Bundesamt seine Meinung ändert.»

Der Fall der Frauen sei charakteristisch dafür, wie das Asylsystem in Deutschland organisiert sei, sagte Ulrike La Gro von der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche dem Tagesspiegel. Die Frauen sollen vor ihrem ersten Behördengespräch keinerlei unabhängige Asylverfahrensberatung bekommen haben. Zuvor seien sie in den sogenannten Ankerzentren gemeinsam mit anderen Nigerianern und Ugandern untergekommen, «ohne Rücksicht darauf, dass vulnerable Gruppen eigentlich gesondert untergebracht werden sollten». Und noch etwas laufe falsch, so La Gro: Bei den Asylinterviews sitzen den Geflüchteten oft Dolmetscher aus dem eigenen Land gegenüber. Das verstärke die Scham und die Hemmung, sich im Gespräch zu outen.

Mit einer Petition machen die Frauen auf ihre Notsituation aufmerksam. Über 40.000 Unterschriften hat man schon gesammelt, das nächste Etappenziel liegt bei 50.000.

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