Keine halben Sachen: Wales will «Konversionstherapien» für LGBTIQ verbieten
Auch trans Personen sollen geschützt werden
Die Regierung in Wales plant Schritte, die schädliche Praxis der Konversionstherapie – anders als London – für alle LGBTIQ zu verbieten.
Laut der stellvertretenden Ministerin für Sozialpartnerschaft, Hannah Blythyn, habe der National Health Service (NHS) in Wales eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Konversionstherapie in Wales zu verbieten, auch für trans Personen, berichtet ITV. Damit unterscheiden sich die Pläne von dem Vorhaben der britischen Regierung unter Boris Johnson, der nur das «Heilen» von Homosexuellen unter Strafe stellen will.
Die offen lesbische Blythyn erklärte vergangene Woche, man werde alle Hebel in Bewegung setzen, um die Praxis der «Konversionstherapie» einseitig zu beenden. Man werd aufklären und das Bewusstsein für die Schrecken und Ineffektivität von «Konversionstherapiepraktiken» schärfen, indem eine spezielle Kampagne in Wales gestartet wird
Parallel dazu will man die Auswirkungen von «Konversionstherapien» auf Betroffene untersuchen, um sie besser zu verstehen, um die Unterstützungsangebote zu verbessern.
Vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass das geplante Verbot für umstrittene Praktiken, mit denen die sexuelle Orientierung von LGBTIQ-Menschen verändert werden soll, in London fallengelassen würde. Doch nach heftiger Kritik aus der eigenen Partei, von Oppositionsabgeordneten und Gruppen, die sich für LGBTIQ-Rechte einsetzen, machte die konservative Regierung nur Stunden später eine erneute Kehrtwende. Das geplante Verbot solle nun doch kommen, hiess es – allerdings nur für Homo- und Bisexuelle, nicht für trans Menschen.
Johnsons Partei ist wegen anstehender Wahlen auf lokaler Ebene am Donnerstag zunehmend im Wahlkampfmodus und steht wegen seines Schlingerkurses in der Kritik (MANNSCHAFT berichtete) Der wegen illegaler Lockdown-Partys im Regierungssitz Downing Street unter Druck stehende Premier sucht immer wieder den Beifall erzkonservativer Kreise mit einer Strategie, die als «war on woke» bezeichnet wird. Dabei geht es um die Bekämpfung von gesellschaftlichen Strömungen, die sich gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder sexuellen Orientierung einsetzen.
«Konversionstherapien» sind in Deutschland verboten bei Minderjährigen sowie bei Menschen, deren Zustimmung beispielsweise durch Zwang, Drohung, Täuschung oder Irrtum herbeigeführt wurde (MANNSCHAFT berichtete).
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