Jussie Smollett muss wegen vorgetäuschten Angriffs in Haft
Der Richter: «Sie sind kein Opfer eines homophoben Hassverbrechens!»
US-Schauspieler Jussie Smollett ist wegen eines vorgetäuschten rassistischen und homophoben Angriffs auf sich zu 150 Tagen Gefängnis verurteilt worden.
Ein Richter in Chicago verurteilte den 39-Jährigen Medienberichten zufolge am Donnerstag (Ortszeit) zudem zu einer 30-monatigen Bewährungsstrafe und zur Zahlung von rund 120 000 Dollar (etwa 110 000 Euro) als Entschädigung für die Polizeiermittlungen. Zudem muss er 25 000 Dollar Geldstrafe zahlen. Smollett beteuerte bei der Verkündung des Strafmasses erneut seine Unschuld. «Ich habe das nicht getan, ich bin unschuldig», rief er demnach.
Die Geschworenen hatten den früheren Star der US-Serie «Empire» bereits im Dezember in den meisten Anklagepunkten schuldig befunden. Die Staatsanwaltschaft warf dem afroamerikanischen Schauspieler vor, den vermeintlichen Angriff selbst inszeniert und echten Opfern rassistischer Aggressionen damit geschadet zu haben. Der schlagzeilenträchtige Fall hatte im Januar 2019 begonnen, als Smollett der Polizei erzählte, er sei nachts nahe seiner Wohnung von zwei maskierten Männern angegriffen worden (MANNSCHAFT berichtete).
Sie sind nur ein Scharlatan, der vorgibt, ein Opfer eines Hassverbrechens zu sein, und das ist beschämend!
Später wurde er wegen mutmasslicher Falschaussagen festgenommen. Nach Darstellung von Ermittlern soll er die Männer – zwei Brüder – bezahlt haben, um die Attacke gegen ihn vorzutäuschen. Der schwule Schauspieler habe damit seine Karriere vorantreiben wollen, hiess es (MANNSCHAFT berichtete).
Richter James Linn warf Smollett den Berichten zufolge Arroganz, Egoismus und Narzissmus vor. «Sie sind kein Opfer eines rassistischen Hassverbrechens. Sie sind kein Opfer eines homophoben Hassverbrechens. Sie sind nur ein Scharlatan, der vorgibt, ein Opfer eines Hassverbrechens zu sein, und das ist beschämend», wurde der Richter zitiert.
Er ordnete an, den Schauspieler direkt in das Gefängnis von Cook County zu bringen. Als er abgeführt wurde, äusserte Smollett den Berichten zufolge die Befürchtung, ihm könne dort etwas zustossen: «Ich bin nicht suizidgefährdet. Und wenn mir irgendetwas passiert, wenn ich da reingehe, dann habe ich mir das nicht selbst angetan.»
Seine Anwälte kündigten an, das Urteil anzufechten.
Das könnte dich auch interessieren
Bern
Nach dem Date bestohlen: Untersuchung gegen mutmasslichen Grindr-Dieb
Ein Mann soll in Bern seine Dates bestohlen haben. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn. Einer der Betroffenen erzählt, wie er den Vorfall erlebte.
Von Greg Zwygart
Justiz
Dating
Schweiz
Lust
Deutschland
Hass und Drohungen wegen Charlie Kirk: Dunja Hayali legt Pause ein
Nach einer Moderation zum Attentat auf Charlie Kirk bekam Dunja Hayali zahlreiche, auch lesbenfeindliche Hassnachrichten. Deshalb will sie sich «für ein paar Tage» zurückziehen.
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Gesellschaft
People
Nach nächtlichem Vorfall: Lil Nas X ist «in Behandlung»
Ein bizarrer Vorfall in Unterwäsche auf den Strassen von Los Angeles brachte Lil Nas X in die Schlagzeilen. Nun gibt es Neuigkeiten.
Von Newsdesk Staff
Schwul
Polizei
Film
Arte zeigt «Eismayer» – Liebe unter Soldaten im Bundesheer
Der gefürchtete Ausbilder beim österreichischen Bundesheer führte lange ein Doppelleben. Schwul war er nur heimlich. Als Vizeleutnant Eismayer den Rekruten Mario trifft, verändert sich alles.
Von Newsdesk Staff
Serie
Österreich
Kultur
Fokus
Coming-out