John Grant gibt intime Einblicke: «Boy from Michigan»
Neues Album zwischen psychedelischem Electropop und handgemachter Pianomusik
In den 1990er Jahren war er Sänger der Band The Czars. Doch die Gruppe löste sich im neuen Jahrtausend auf. 2010 erfand sich John Grant mit seinem Soloalbum «Queen of Denmark» neu und legt jetzt mit «Boy from Michigan» neues Material vor.
Erinnerungen sind das, was uns zu grossen Teilen als Mensch definiert. Sie zeigen, woher wir kommen, welche Hürden uns zum Stolpern brachten und welche Herausforderungen es waren, an denen wir schlussendlich wachsen durften. Die Biografie von John Grant (1968 in Michigan geboren) ist vollgepackt mit turbulenten Ereignissen: Drogenprobleme, das Coming-out als Homosexueller, eine HIV-Diagnose.
Wenn jemand von sich behaupten kann, die Herausforderungen des Lebens in vollem Umfang kennengelernt zu haben, dann wohl der 52-jährige. Trotz – oder vielleicht auch wegen – seiner bewegten Vergangenheit eroberte er den queeren Underground jedoch wie im Sturm und avancierte zu einem der strahlendsten Songwriter unserer Zeit.
Auf «Boy from Michigan» gewährt John Grant intime Einblicke wie nie zuvor und setzt sich kritisch mit den Hinterlassenschaften eines irren Präsidenten auseinander, der seine Heimat mit Missgunst und Hass terrorisiert hat. Dabei bewegt sich der vollbärtige Tausendsassa in dem für ihn typischen Spannungsfeld, irgendwo zwischen psychedelischem Electropop und handgemachter Pianomusik, und entlockt diesem immer wieder neue Facetten.
Grant ist auch ein Sprachentalent: Er spricht fliessend Deutsch. Warum? Das erzählt er im MANNSCHAFT+-Interview: «Ich habe sehr viel Nina Hagen gehört als Teenager und mich total in ‚NunSexMonkRock‘ verliebt. Das ist bis heute meine Lieblingsplatte. Durch sie wurde ich auch auf ihre ersten beiden Alben aufmerksam. Die Texte faszinierten mich.»
Das könnte dich auch interessieren
Musik
Unterhaltung per Dekret: Russlands Anti-Eurovision «ohne Perversion»
Schon vier Mal hat Russland wegen seines Kriegs gegen die Ukraine nicht beim Eurovision Song Contest mitsingen dürfen. Nun muss eine Konkurrenzveranstaltung her - mit interessanter Gästeliste.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Queerfeindlichkeit
Eurovision Song Contest
Buch
Warum verehrte eine lesbische Frau Adolf Hitler?
Wie kann sich eine lesbische Frau mit Hitler und den Nazis identifizieren? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine lesenswerte Biografie über Stephanie Hollenstein, Hitlers queere Künstlerin.
Von Christian Höller
Lesbisch
Geschichte
Österreich
Kultur
Film
«Attraktiv für beide Geschlechter» – Ein Star für Kino und queere Rechte
Einer von den Guten: Mit 89 Jahren ist der US-Schauspieler am Mittwoch gestorben
Von Newsdesk Staff
Kultur
People
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN